Rofo 2018; 190(S 01): S74
DOI: 10.1055/s-0038-1641460
Vortrag (Wissenschaft)
Thoraxradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Inzidenz des TIC (Transient interruption of contrast)-Phänomens in einer Kohorte von 225 konsekutiven CT-Angiografien zum Ausschluss einer Lungenembolie

S Sudarski
1   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
,
H Haubenreisser
1   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
,
T Henzler
1   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
,
S Schönberg
1   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
,
A Gutzeit
2   Klinik St. Anna, Institut für Radiologie und Nuklearmedizin, Luzern
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Die Häufigkeit des Auftretens des TIC (Transient interruption of contrast)-Phänomens in CT-Angiografien zum Ausschluss einer Lungenembolie (LE-CT) zu untersuchen, welches bei Kontrastmitteleinstrom über die V.cava superior in Kombination mit schneller und tiefer Inspiration des Patienten beobachtet wird und den damit verbundenen vermehrten Einstrom von nicht-kontrastiertem Blut über die V.cava inferior und folglich verminderten Kontrast in den Pulmonalarterien bezeichnet.

    Material und Methoden:

    In dieser retrospektiven single-centre Studie wurden die LE-CT Datensätze von 225 konsekutiven Patienten analysiert, welche in einem Zeitraum von 4 Monaten auf einem 16-Zeilen single-source CT Scanner untersucht wurden. Das Atemkommando der LE-CT lautete einheitlich „Bitte sanft einatmen und die Luft anhalten”. Die Datensätze wurde a-priori auf inadequate Bildqualität aus anderen Gründen als dem TIC-Phänomen durchgesehen. Ausgeschlossen wurden Datensätze mit inadequatem Kontrast in den Pulmonalarterien aufgrund falsch durchgeführter Kontrastmittel-Triggerung oder aufgrund von fehlender i.v. Kontrastierung bei Paravasat. In den zu analysierenden Datensätzen wurden die HU-Werte in der thorakalen Aorta und im Truncus pulmonalis jeweils zweifach gemessen und das aorto-pulmonale Dichteverhältnis wurde berechnet. Ein aorto-pulmonales Dichteverhältnis/aorto-pulmonale Ratio > 1 wurde als das Vorliegen von TIC gewertet.

    Ergebnisse:

    3 Patienten (1,3%) wurden a-priori aufgrund von fehlerhafter Kontrastmittelapplikation/Triggerung von der Analyse ausgeschlossen. In die finale Analyse flossen die Datensätze von 222 Patienten (Mittleres Alter 65 ± 19 Jahre, Altersspanne 18 bis 99 Jahre) ein. Die mittlere aorto-pulmonale Ratio betrug 0,81 ± 0,29. In 48 (21,6%) der analysierten Datensätze fand sich eine aorto-pulmonale Ratio > 1.

    Schlussfolgerungen:

    Das TIC-Phänomen trat in unserer LE-CT Patienten-Kohorte, welche mit dem Atemkommando „Bitte sanft einatmen und die Luft anhalten“ untersucht wurde, mit einer Inzidenz von 22% relativ häufig auf.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.