Rofo 2018; 190(S 01): S75-S76
DOI: 10.1055/s-0038-1641466
Vortrag (Wissenschaft)
Uroradiologie/Urogenitaldiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Intraprostatische Lokalisation von Prostatakarzinomen bei Erst- und Wiederholungsbiopsie: Ergebnisse von 1365 MRT-US-Fusionsbiopsien

M Kachanov
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martini-Klinik, Prostatakrebszentrum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
,
S Leyh-Bannurah
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martini-Klinik, Prostatakrebszentrum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
,
D Beyersdorff
3   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin/Martini-Klinik, Prostatakrebszentrum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
,
F Preisser
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martini-Klinik, Prostatakrebszentrum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
,
M Fisch
4   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Urologie, Hamburg
,
G Adam
5   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
M Graefen
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martini-Klinik, Prostatakrebszentrum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
,
L Budäus
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martini-Klinik, Prostatakrebszentrum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
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Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Die systematische transrektale Ultraschall (TRUS) gesteuert Biopsie erfasst überwiegend die posteriore/periphere Zone der Prostata. Es soll geprüft werden, ob eine gezielte Biopsie von anterioren Arealen notwendig ist.

    Material und Methoden:

    Bei 1365 Patienten erfolgte ein mpMRT mit einheitlicher Befundung nach PI-RADS V2, MRT-US-Fusionsbiopsie und Analyse der histologischen Ergebnisse. Patienten wurden nach Anzahl bisher durchgeführter Biopsien (1 vs.2 vs.≥3) und der MRT PCA Lokalisation (anteriore vs. posteriore Segmente) unterteilt.

    Ergebnisse:

    Biopsie Sitzungen 1, 2 und ≥3 wurden bei 682 (50.0%), 421 (30.8%) und 262 (19.2%) Patienten durchgeführt. Der Patientenanteil mit PI-RADS ≥3 in anterioren vs.posterioren Läsionen stieg von 61.7% bei der ersten Sitzung auf 71.0% in der dritten und späteren Sitzung (p = 0.028). Entsprechend sank der Patientenanteil mit posterioren MRT-Läsionen von 96.3% auf 88.9% (p < 0.001). Gleichzeitig, stieg der Anteil der PI-RADS 3 anterioren (17.9 – 32.1%) und posterioren Läsionen (15.4 – 31.7%) in jeder Sitzung (alle p < 0.001). Der PI-RADS ≥4 Anteil sank zwar auch in den anterioren Läsionen ab (43.8 – 38.9%), jedoch war der Abfall bei posterioren Läsionen deutlicher ausgeprägt (80.9 – 57.3%). Die mpMRT Stratifizierung nach PI-RADS 3 vs. 4 vs. 5 ergab eine positive Korrelation zwischen der Zunahme von PI-RADS und Gleason Score (p < 0.001) und lässt sich auf anteriore Läsionen übertragen. In Subgruppenanalysen von 429 Patienten, mit ausschließlich anterioren (n = 61) oder posterioren Läsionen (n = 368), jeweils PI-RADS ≥3, konnten die Ergebnisse validiert werden. Gleichzeitig wurde hierbei eine jeweils häufigere positive gezielte Biopsie, mit ungünstigerem primären Gleasonmuster ≥4 in anterioren vs. posterioren Läsionen detektiert (31.2% vs. 20.9%; p = 0.025).

    Schlussfolgerungen:

    Es fand sich bei Patienten mit vorherigen TRUS Biopsien eine Zunahme des Anteils an anterioren Läsionen mit ungünstigem Gleasongrad in den Tumoren. Diese Ergebnisse sprechen für eine MRT-US-Fusionsbiopsie nach negativer TRUS Biopsie.


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    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.