Rofo 2018; 190(S 01): S80
DOI: 10.1055/s-0038-1641479
Vortrag (Wissenschaft)
Uroradiologie/Urogenitaldiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Beurteilung renaler Veränderungen nach ischämischer Präkonditionierung (Remote ischemic preconditioning – RIPC) der oberen Extremität mittels BOLD-MRT bei 3T

F Siedek
1   Uniklinik Köln, Insitut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
T Persigehl
2   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
R Mueller
3   Uniklinik Köln, Innere Medizin II – Nephrologie, Rheumatologie, Diabetologie und Allgemeine Innere Medizin, Köln
,
V Burst
3   Uniklinik Köln, Innere Medizin II – Nephrologie, Rheumatologie, Diabetologie und Allgemeine Innere Medizin, Köln
,
T Benzing
3   Uniklinik Köln, Innere Medizin II – Nephrologie, Rheumatologie, Diabetologie und Allgemeine Innere Medizin, Köln
,
D Maintz
2   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
S Haneder
2   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Die akute Niereninsuffizienz (AKI) ist ein wichtiger Risikofaktor für zahlreiche Komplikationen wie der terminalen Niereninsuffizienz und erhöhte kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität. Obwohl viele klinische Situationen bekannt sind, die eine AKI hervorrufen können, z.B. Medikamententoxizität, Kontrastmittelexposition oder perioperative Organischämie, fehlen gezielte präventive oder therapeutische Maßnahmen. Hinsichtlich renoprotektiver Strategien ist RIPC eine der erfolgversprechenden neuen Ansätze und wurde bereits in einigen Studien untersucht. Das Ziel der Studie lag darin, BOLD-MRT als Surrogatparamter zu verwenden zur Effektevaluation von RIPC in gesunden Probanden.

    Material und Methoden:

    In dieser prospektiven Studie wurden 40 gesunde Probanden untersucht, wobei 20 eine transiente Ischämie eines Arms von 4 × 5 min erhielten (RIPC-Gruppe), die übrigen hingegen eine vorgetäuschte RIPC-Prozedur (Kontroll-Gruppe). Vor und nach dieser Prozedur wurden beide Nieren mit einer 12-echo mGRE-Sequenz zur funktionellen BOLD-Bildgebung bei 3T gemessen. Die R2*-Werte, die eine inverse Korrelation zur Oxygenierung des Parenchyms aufweisen, aus 180 ROIs im Cortex und der Medulla beider Nieren wurden für die RIPC- und die Kontroll-Gruppe gemittelt.

    Ergebnisse:

    Nach der Prozedur nahmen die durchschnittlichen R2*-Werte signifikant ab in der RIPC-Gruppe sowohl im Kortex (18.6 ± 2.3 vs. 17.5 ± 1.7 Hz; p = 0.0047) als auch in der Medulla (34 ± 5.2 vs. 32.2 ± 4.2 Hz; p = 0.0001). Kein signifikanter Unterschied konnte in der Kontroll-Gruppe nachvollzogen werden.

    Schlussfolgerungen:

    Der Effekt von RIPC kann in gesunden Probanden nicht-invasiv mittels BOLD-MRT beurteilt werden, wobei diese nach RIPC einen höheren Sauerstoffgehalt im Nierenparenchym aufwiesen. Dies stellt die erste Studie am Menschen dar mit Etablierung eines quantifizierbaren Parameters zur Evaluation von RIPC und dessen Effekte auf die Nierenphysiologie. BOLD-MRT kann klinische Studien zur weiteren Evaluation von RIPC und dessen Zukunft in der klinischen Versorgung unterstützen.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.