Rofo 2018; 190(S 01): S82
DOI: 10.1055/s-0038-1641484
Vortrag (Wissenschaft)
Notfalldiagnostik/Intensivmedizin
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Quantitative Thorax CT bei intubierten Patienten mit akutem Lungenversagen (ARDS) – Stellenwert einer standardisierten Bildgebung in endexspiratorischem Atemanhalt

P Leiser
1   Universitätsklinikum Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
,
J Krebs
2   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, Mannheim
,
T Kirschning
2   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, Mannheim
,
T Henzler
3   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
,
S Schönberg
3   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
,
H Haubenreisser
3   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Die quantitative Thorax CT (qCT) bietet die Möglichkeit Status und Prognose von Patienten mit akutem Lungenversagen anhand von Volumen- und dichtebasierten Parametern nicht invasiv abzuschätzen. Um Validität und Vergleichbarkeit dieser quantitativen Werte zu gewährleisten, ist eine Standardisierung des Untersuchungsablaufs notwendig. Ziel der Studie war es den Stellenwert einer CT Untersuchung in endexspiratorischem Atemanhalt zu evaluieren.

    Material und Methoden:

    24 intubierte Patienten mit akutem Lungenversagen wurden zufällig auf zwei Gruppen verteilt und erhielten jeweils eine native Thorax CT Untersuchung. Die 12 Patienten der Gruppe 1 wurden für die Dauer des Scans in einen endexspiratorischen Atemanhalt versetzt, während bei Gruppe 2 das CT zu einem zufälligen Zeitpunkt im Beatmungszyklus akquiriert wurde. Im Anschluss wurden verschiedene qCT Parameter wie die mittlere Lungendichte (MLD), Gasvolumen, Lungengewicht und der prozentuale Emphysem- und Atelektaseanteil erhoben und zwischen den beiden Gruppen verglichen.

    Ergebnisse:

    Bei Patienten der Gruppe 1 ließ sich bezüglich aller erhobener Parameter eine geringere Streuung der Messwerte im Vergleich zu Gruppe 2 feststellen; die Standardabweichungen der MLD, des Gasvolumens und des Lungengewichts unterschieden sich signifikant (p < 0,05). Die Mittelwerte der erhobenen Parameter zeigten keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen, die Differenz der Mittelwerte betrug durchschnittlich weniger als 6% der jeweiligen Standardabweichungen.

    Schlussfolgerungen:

    Die standardisierte Durchführung nativer CT Thorax Untersuchungen in endexspiratorischem Atemanhalt verhindert Atemlage-abhängige Lungendichte- und Volumenschwankungen, wodurch Validität und Reliabilität der gewonnenen quantitativen Daten gewährleistet sind. Somit bildet diese Methode eine essentielle Voraussetzung für die Etablierung quantitativer CT Parameter und könnte so den Einzug der quantitativen CT-Analyse in das klinische Management des akuten Lungenversagens einleiten.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.