Rofo 2018; 190(S 01): S85-S86
DOI: 10.1055/s-0038-1641496
Poster (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Inzidenz von Hyperdensitäten nach interventioneller Schlaganfalltherapie in Abhängigkeit des gewählten Verfahrens

L Kutsch
1   Uniklinik Düsseldorf, Institut für interventionelle- und Neuroradiologie, Düsseldorf
,
R May
2   Institut für interventionelle- und Neuroradiologie, Radiologie, Düsseldorf
,
B Turowski
2   Institut für interventionelle- und Neuroradiologie, Radiologie, Düsseldorf
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
17. April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Eine der klinisch relevantesten Komplikationen in der interventionellen Schlaganfalltherapie stellen Blutungen da, die während, oder nach der Intervention auftreten. Die Frage, ob eine alleinige Aspiration oder die Verwendung von Stentretrievern sich bezüglich der Zahl von Einblutungen unterscheiden ist daher wichtig für das klinische Outcome.

    Material und Methoden:

    Postinterventionelle CTs von Schlaganfallpatienten, die zwischen Dezember 2014 und Dezember 2016 interventionell therapiert wurden (n = 358), wurden retrospektiv bezüglich Inzidenz von Hyperdensitäten im Verlauf, der Therapievariante und des klinischen Outcomes analysiert. Die Daten wurden aus Behandlungsdaten und telefonischen Rückfragen gesammelt. Die Größe der Hyperdensitäten wurde mithilfe des Programmes Syngo.via gemessen. (Siemens, Erlangen)

    Ergebnisse:

    Die Analyse ergab, dass 39,66% der Patienten, die einer reinen Aspiration unterzogen wurden (n = 58) und 40,20% derer, die zusätzlich mit Stentretriever behandelt wurden (n = 301) nach der Behandlung Hyperdensitäten in Folge-CTs zeigten. Bezüglich der Größenverteilung wurden mehr der Hyperdensitäten zwischen 1 cm3 und 20 cm3 durch eine reine Aspiration verursacht, während nach Stentretrieverbehandlung häufiger Hyperdensitäten < 1 cm3 und > 20 cm3 auftraten. Das Durchschnittsvolumen nach Stentretrieverbehandlung war größer (22,91 cm3, median: 6,58 cm3) als nach Aspiration (Durchschnitt 17,44 cm3, median 5,87 cm3). Bezüglich des klinischen Outcomes ließ sich kein großer Unterschied zwischen den Methoden feststellen. Im Durchschnitt verbesserte sich das klinische Outcome in NIHSS (5,00) und mRS (1,33); die Verbesserungen in der Stentretriever-Gruppe lagen bei NIHSS 4,61 und einem mRS von 1,08.

    Schlussfolgerungen:

    Beide Therapievarianten zeigen sowohl was das Auftreten von Hyperdensitäten angeht, als auch auf das klinische Outcome bezogen kaum Unterschied. Die Frage, welche Option in der Praxis eher angewandt werden sollte, konnte aufgrund der geringen Zahl an reinen Aspirationen letztlich noch nicht geklärt werden.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.