Rofo 2018; 190(S 01): S86
DOI: 10.1055/s-0038-1641497
Poster (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der Effekt von Segment-IV-Embolisation und der Entwicklung von porto-portalen Kollateralen auf das verbleibende Lebervolumen bei 70 Patienten nach Pfortaderembolisation

M Zeile
1   Asklepios Klinik Barmbek, Radiologie und Neuroradiologie, Hamburg
,
G Stavrou
2   Asklepios Klinik Barmbek, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hamburg
,
M Fard-Aghaie
3   Asklepios Klinik Barmbek, Allgemein- und VIszeralchirurgie, Hamburg
,
V Rempel
4   Asklepios Klinik Barmbek, Gastroenterologie und Interventionelle Endoskopie, Hamburg
,
S Faiss
4   Asklepios Klinik Barmbek, Gastroenterologie und Interventionelle Endoskopie, Hamburg
,
A Stang
5   Asklepios Klinik Barmbek, Onkologie und Palliativmedizin, Hamburg
,
K Oldhafer
2   Asklepios Klinik Barmbek, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hamburg
,
R Brüning
1   Asklepios Klinik Barmbek, Radiologie und Neuroradiologie, Hamburg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Die Pfortaderembolisation (PVE) ist eine Standardmethode zur Induktion einer Hypertrophie vor erweiterter rechtsseitiger Hemihepatektomie (ERH). Hierbei wird eine hohe Variabilität der Hypertrophie regelmäßig beobachtet. Analysen an einem kleineren Kollektiv unserer Institution zeigten einen negativen Effekt von porto-portalen Kollateralen (PPK) zum embolisierten Lebervolumen auf die Hypertrophie des verbleibenden Lebervolumens (future liver remnant, FLR), bestehend aus den Lebersegmenten II und III. Daher überprüften wir die Hypothese anhand eines fast dreifach größeren Patientenkollektivs.

    Material und Methoden:

    Es wurden 70 Patienten mit primären oder sekundären Leberneoplasien, welche eine PVE mit Partikeln und Coils erhielten, retrospektiv untersucht. Eine Analyse von Komplikationen, volumetrischen und bildgebenden Daten erfolgte insbesondere die Entwicklung von PPK und der Einfluss einer zusätzlichen Embolisation von Segment-IV-Pfortaderästen (RPVE+4).

    Ergebnisse:

    Das mittlere absolute bzw. relative Wachstum des FLR betrug 173 ± 91 ml und 68,5%± 71,3%. 33 von 70 Patienten erhielten eine RPVE+4 zusätzlich zur standardmäßigen vollständigen Embolisation der Segmente V-VIII (RPVE). Die RPVE+4 hatte keinen signifikanten Einfluss auf das Ausmaß der Hypertrophie (p = 0,19), jedoch auf die Geschwindigkeit des Volumenanstiegs (p = 0,004). RPVE+4 zeigte keinen Unterschied bzgl. Komplikationen. 24/70 Individuen bildeten PPK aus, welche einen hochsignifikant negativen Einfluss für eine langsamere (p = 0,01) und volumetrisch geringere (p < 0,0001) Hypertrophie darstellten.

    Schlussfolgerungen:

    Eine RPVE+4 führt nicht zu einer stärkeren Hypertrophie, beschleunigt diese jedoch und das und ohne erhöhtes Risikoprofil. Die Entwicklung von PPK sind ein hochsignifikant negativer Prädiktor für ein schlechtes Hypertrophieergebnis.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.