Rofo 2018; 190(S 01): S87-S88
DOI: 10.1055/s-0038-1641502
Poster (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Dual-Energy-CT bei Insuffizienzfrakturen (fragility-fractures) des Beckens

C Hackenbroch
1   BWK Ulm, Radiologie, Ulm
,
L Sailer
2   BWK Ulm, Unfallchirurgie, Ulm
,
H Palm
2   BWK Ulm, Unfallchirurgie, Ulm
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Insuffizienzfrakturen (fragility-fractures) des Beckens sind aufgrund der demografischen Entwicklung zunehmend. Dabei ist dieser Frakturtyp z.T. schwierig zu diagnostizieren und kann oftmals erst mit der MRT abschließend geklärt werden. Wir zeigen in einer prospektiven Studie die Einsatzmöglichkeit und die Aussagekraft der Dual-Energy CT zum Ödemnachweis bei fragility-fractures.

    Material und Methoden:

    Bei 39 Patienten, bei denen die typische Klinik einer fragility-fractur bestand führten wir prospektiv eine CT als Dual-Energy-Scan und ein ergänzendes MRT durch. Im Anschluss wurde das CT und das MRT von untereinander unabhängigen Radiologen nach Frakturzeichen bewertet. Hierzu wurde im CT die virtual non calcium-Technik (VNC) verwendet. Darüber hinaus wurden die Dual-Energy HU-Werte in frakturierten Arealen ermittelt, um Cut-off-Werte für Knochenmarködeme zu ermitteln.

    Ergebnisse:

    39 Patienten erhielten sowohl eine DECT als auch ein MRT. Bei 26 Patienten zeigten sich im MRT Knochenmarködeme (61 Ödemzonen), die alle ebenfalls im DECT nachzuweisen waren. 13 Patienten zeigten im MRT kein KM- Ödem, das DECT war hier 12 mal negativ und einmal positiv. Ohne Verwendung der VNC-Technik konnte lediglich bei 23 Patienten eine Fraktur (46 Frakturzonen) festgestellt werden. Mit der VNC-Technik wurden alle Frakturen richtig erkannt. Als Cut-off Werte für Knochenmarködeme in der Dual-Energy Untersuchung zeigte sich ein HU Bereich von 0 +/- 10 HU.

    Schlussfolgerungen:

    Die Dual- Energy CT bietet mit dem Einsatz der virtual non calcium (VNC)- Technik eine dem MRT ähnliche diagnostische Genauigkeit zur Detektion von fragility fractures des os sacrum. Gerade bei der Beurteilung des hinteren Beckenrings, eine häufige Lokalisation von Insuffizienzfrakturen, besitzt sie Vorteile gegenüber der konventionellen CT-Untersuchung.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.