Diabetologie und Stoffwechsel 2018; 13(S 01): S13
DOI: 10.1055/s-0038-1641792
Freie Vorträge
Diabetes bei Kindern und Jugendlichen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Screening auf positive diabetes-spezifische Antikörper bei Kindern in Bayern (Fr1da-Projekt): psychische Folgen der Diagnose „früher Typ-1-Diabetes“ für Eltern

Authors

  • K Lange

    1   Medizinische Hochschule Hannover, Medizinische Psychologie, Hannover, Germany
  • P Achenbach

    2   Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München, München, Germany
  • R Assfalg

    2   Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München, München, Germany
  • M Bassy

    1   Medizinische Hochschule Hannover, Medizinische Psychologie, Hannover, Germany
  • S Bechthold-Dalla Pozza

    3   Dr. von Haunersches Kinderspital, München, Germany
  • D Böcker

    4   Klinikum Nürnberg, Nürnberg, Germany
  • S Braig

    5   Klinikum Bayreuth, Bayreuth, Germany
  • B Dietz

    6   Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. Bayern, München, Germany
  • D Dunstheimer

    7   Klinikum Augsburg, Augsburg, Germany
  • S Eber

    6   Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. Bayern, München, Germany
  • U Ermer

    8   Kliniken St. Elisabeth, Neuburg/Donau, Germany
  • A Gavazzeni

    9   Kinderarztpraxis Bogenhausen, München, Germany
  • EM Gerstl

    10   Klinikum Dritter Orden, Passau, Germany
  • M Götz

    11   Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. Bayern, Elisabethszell, Germany
  • F Haupt

    2   Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München, München, Germany
  • G Haus

    12   PaedNetz Bayern e.V., München, Germany
  • M Heinrich

    2   Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München, München, Germany
  • A Heublein

    2   Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München, München, Germany
  • F Huhn

    1   Medizinische Hochschule Hannover, Medizinische Psychologie, Hannover, Germany
  • M Jolink

    2   Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München, München, Germany
  • K Kick

    2   Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München, München, Germany
  • A Knopff

    2   Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München, München, Germany
  • C Koch

    2   Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München, München, Germany
  • R Koch

    13   Leopoldina Hospital, Schweinfurt, Germany
  • U Kuhnle-Krahl

    14   Diabetes Center Gauting, Gauting, Germany
  • Y Kriesen

    2   Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München, München, Germany
  • W Landendörfer

    15   Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. Bayern, Nürnberg, Germany
  • M Lang

    16   Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. Bayern, Augsburg, Germany
  • O Laub

    17   Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. Bayern, Rosenheim, Germany
  • G Leipold

    18   Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. Bayern, Regensburg, Germany
  • KH Leppik

    19   Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. Bayern, Erlangen, Germany
  • H Müller

    20   Klinikum Kempten, Kempten, Germany
  • N Nellen-Hellmuth

    21   Praxis Hellmuth & Kollegen, Würzburg, Germany
  • C Ockert

    22   RoMed Klinikum, Rosenheim, Germany
  • C Raminger

    2   Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München, München, Germany
  • C Renner

    23   Praxis Kinder- und Jugendmedizin, Deggendorf, Germany
  • L Schulzik

    2   Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München, München, Germany
  • M Sindichakis

    24   Klinikum Traunstein, Traunstein, Germany
  • S Tretter

    25   Klinikum Weiden, Weiden, Germany
  • K Warncke

    26   Abteilung Pädiatrie, Klinikum rechts der Isar, München, Germany
  • C Winkler

    2   Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München, München, Germany
  • S Zeller

    27   Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. Bayern, Kempten, Germany
  • AG Ziegler

    2   Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München, München, Germany
  • I Müller

    1   Medizinische Hochschule Hannover, Medizinische Psychologie, Hannover, Germany
Further Information

Publication History

Publication Date:
26 April 2018 (online)

 
 

In einer Longitudinalstudie werden die psychischen Folgen für Eltern erfasst, bei deren Kindern im Fr1da-Projekt ein „früher Typ-1-Diabetes“ festgestellt wurde. Bei Bedarf sollen individuelle Hilfen angeboten werden.

Eltern von Kindern mit mehreren positiven Autoantikörpern (AK), beantworten beim initialen Studienbesuch und folgend alle 6 Monate psychologische Fragebögen zu depressiven und Angstsymptomen (PHQ-D), zu diabetes-spezifischen Ängsten (SAI) und zu diagnosebezogenen Belastungen. Als Kontrollgruppen dienen Eltern von 133 Kindern mit negativem AK-Screeningergebnis sowie Eltern von 160 Kindern mit symptomatischer Diabetesdiagnose (DiMelli-Studie).

Initial beteiligten sich 275 Eltern von 152 AK-positiven Kindern (4,1 ± 1,5 Jahre), bisher liegen nach 6 Monaten Fragebögen von 146 Eltern/76 Kinder, nach 12 Monaten von 112 Eltern/59 Kinder vor.

Die mittleren Depressionswerte der Eltern im PHQ-D betrugen bei Fr1da initial 3,9 ± 4,1; nach 6 Monaten 2,4 ± 3,1; nach 12 Monaten 1,8 ± 2,3; AK-negativ 2,8 ± 2,7; Typ 1 Diabetes 5,9 ± 4,7. Im ersten Fr1da-Jahr reduzierte sich die depressive Symptomatik über drei Zeitpunkte (p < 0,001), initial war sie geringer als bei der Typ-1-Diabetesdiagnose (p < 0,001). Mittlere bis schwere depressive Symptome betrafen bei Fr1da initial 7,4%, 6 Monate 2,6%, 12 Monate 0,9%, AK-negativ 1,6%, Typ 1 Diabetes 20,1% der Eltern. Schwere Symptomausprägungen waren in der Fr1da-Studie mit weiteren psychischen Belastungen der Eltern assoziiert. Vergleichbare Ergebnisse zeigten sich für allgemeine und diabetes-spezifische Angstsymptome.

Die Diagnose eines frühen Typ-1-Diabetes führt anders als beim symptomatischen Typ-1-Diabetes nur selten zu bedeutsamen psychischen Belastungen der Eltern. Mit längerer Studienteilnahme gehen Angst- wie auch Depressionssymptome zurück. Durch das strukturierte psychologische Screening können hoch belastete Eltern identifiziert und frühzeitig unterstützt werden.