Diabetologie und Stoffwechsel 2018; 13(S 01): S51
DOI: 10.1055/s-0038-1641910
Poster
Typ-2-Diabetes – Therapie II
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Duration-8-Studie: Mechanismen der glykämischen Kontrolle unter Depot-Exenatide+Dapagliflozin im Vergleich zu den Einzelsubstanzen

E Ferrannini
1   CNR Institute of Clinical Physiology, Pisa, Italy
,
JP Frias
2   National Research Institute, Los Angeles, United States
,
C Guja
3   Carol Davila University of Medicine and Pharmacy, Bucharest, Romania
,
E Hardy
4   AstraZeneca, Gaithersburg, United States
,
P Öhman
4   AstraZeneca, Gaithersburg, United States
,
S Jabbour
5   Thomas Jefferson University, Philadelphia, United States
,
R DeFronzo
6   Diabetes Division, University of Texas Health Science Center, San Antonio, United States
,
S Marbach
7   AstraZeneca, Wedel, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
26 April 2018 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Die Kombination aus Exenatide 1x wöchentlich (Depot-Exenatide) und dem SGLT-2 Inhibitor Dapagliflozin (DAPA) verbesserte die glykämische Kontrolle (z.B. den HbA1c-Wert) bei 685 Patienten mit Typ-2-Diabetes (T2D), die unter Metformin unzureichend eingestellt waren und in der DURATION-8-Studie (NCT02229396) 1:1:1 zu Depot-Exenatide+DAPA, Depot-Exenatide oder DAPA randomisiert wurden.

    Im Vergleich zu DAPA senkt Depot-Exenatide den Blutglukosespiegel durch andere und vermutlich komplementäre Mechanismen.

    Methodik:

    Um das Zusammenwirken dieser Substanzen besser zu verstehen, wurden die Mechanismen der glykämischen Kontrolle bei den Studienpatienten untersucht. Es wurde das Verhältnis von Glukose zu Kreatinin im Urin bestimmt, sowie Hormone und Insulinsensitivität (HOMA-S) nach einem Mischmahlzeit-Toleranztest (350 kcal) zu Studienbeginn und nach 28 Wochen in der ITT-Population gemessen.

    Ergebnisse:

    Depot-Exenatide+DAPA, sowie DAPA, jedoch nicht Depot-Exenatide alleine erhöhten die Glukosurie. 2 Stunden nach der Mahlzeit kam es zu einem ähnlichen Anstieg des C-Peptid-Wertes unter Depot-Exenatide+DAPA und Depot-Exenatide. Hingegen erhöhte sich der postprandiale Glukagon-Wert unter DAPA alleine, jedoch nicht unter Depot-Exenatide+DAPA oder Depot-Exenatide alleine. Im Vergleich zu Depot-Exenatide+DAPA war das postprandiale Verhältnis von Insulin zu Glukagon (Woche 28 gegen Ausgangswert) unter Depot-Exenatide höher, jedoch unter DAPA niedriger. Der Ausgangs-HOMA-S erhöhte sich um 24% unter Depot-Exenatide+DAPA und um 31% unter DAPA, unter Depot-Exenatide konnte hingegen keine Zunahme erreicht werden (p < 0,001 vs. Depot-Exenatide+DAPA).

    Schlussfolgerung:

    Unter der Kombination aus Depot-Exenatide und DAPA über 28 Wochen wurde eine bessere glykämische Kontrolle erzielt als unter den beiden Einzelsubstanzen: dies beruht auf einer anhaltenden Glukosurie (vs. Depot-Exenatide alleine), verbesserten Insulinsensitivität (vs. Depot-Exenatide alleine) und verminderten Glukagonfreisetzung (vs. DAPA alleine).


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