Diabetologie und Stoffwechsel 2018; 13(S 01): S62
DOI: 10.1055/s-0038-1641940
Poster
Typ-1-Diabetes II
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Charakterisierung des Atemgasmetaboloms in Relation zur glykämischen Variabilität bei pädiatrischen Patienten mit einem Typ 1 Diabetes mellitus und gesunden Kindern und Jugendlichen

SC Schmidt
1   Universitätsmedizin Rostock, Kinder- und Jugendklinik, AG Experimentelle Pädiatrie, Rostock, Germany
,
P Trefz
2   Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, AG Atemgasanalytik, Rostock, Germany
,
JK Schubert
2   Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, AG Atemgasanalytik, Rostock, Germany
,
W Miekisch
2   Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, AG Atemgasanalytik, Rostock, Germany
,
DC Fischer
1   Universitätsmedizin Rostock, Kinder- und Jugendklinik, AG Experimentelle Pädiatrie, Rostock, Germany
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Publication History

Publication Date:
26 April 2018 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Der Typ 1 Diabetes mellitus (T1DM) ist die häufigste chronische Stoffwechselerkrankung in der Pädiatrie und nichtinvasive Untersuchungsmethoden sind für diese Patienten sehr attraktiv. Ein prominentes Beispiel ist die Atemgasanalyse, wenngleich bisherige Studien zu den Konzentrationen ausgewählter flüchtiger organischer Verbindungen (Volatile Organic Compounds, VOCs) bei Diabetikern widersprüchliche Ergebnisse lieferten. Noch ist nicht bekannt, wie sich die chemische Zusammensetzung der Ausatemluft im Zuge der metabolischen Adaptation und/oder relativ zur glykämischen Variabilität ändert.

    Methodik:

    In einer prospektiven Querschnittstudie mit 45 pädiatrischen T1DM Patienten und Kontrollen wurden kontinuierliches Glukosemonitoring und kontinuierliche Atemgasanalyse (mittels Protonentransferreaktion-Flugzeit-Massenspektrometrie, PTR-ToF-MS) kombiniert. Gruppenunterschiede wurden je nach Verteilungstyp mit dem Zweistichproben-t-Test für unabhängige Stichproben oder dem Mann-Whitney-U-Test auf Signifikanz geprüft und bivariate Rangkorrelationskoeffizienten nach Spearman berechnet.

    Ergebnisse:

    Von 360 in der Ausatemluft untersuchten Molekülionen waren Methylamin (Median [ppbV] 12,2 (Spannweite [ppbV] 5,4 – 36,9) vs. 7,3 (3,4 – 18,3)), Aceton (255,0 (212,6 – 295,2) vs. 223,3 (183,5 – 261,7)), Isopropanol (1.015,6 (597,6 – 2.740,0) vs. 600,7 (319,6 – 1.053,3)) und Pentanal (6,3 (3,1 – 14,1) vs. 3,5 (1,9 – 5,8)) bei pädiatrischen T1DM Patienten signifikant höher konzentriert als bei Kontrollen (alle p < 0,001). Es bestand kein linearer Zusammenhang zwischen den alveolären VOC Konzentrationen und der interstitiellen Glukosekonzentration, der glykämischen Variabilität oder dem HbA1c.

    Schlussfolgerungen:

    Eine Korrelation zwischen Blutglukose/HbA1c und VOCs konnte nicht ermittelt werden, doch der veränderte Stoffwechsel pädiatrischer T1DM Patienten spiegelte sich in veränderten Atemgasprofilen wider. Das nichtinvasive Atemgasmonitoring könnte daher einen wertvollen Beitrag zum besseren Verständnis der mit einem T1DM assoziierten metabolischen Veränderungen leisten.


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