Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0038-1648305
Indikation und Technik der ultraschallgezielten transvaginalen und transabdominalen Stanzbiopsie (Tru-Cut biopsy)
Publication History
Publication Date:
23 April 2018 (online)
Fragestellung:
Die ultraschallgezielte transvaginale und transabdominale Stanzbiopsie erlaubt eine rasche und zuverlässige histologische Abklärung von unklaren pathologischen Befunden im kleinen Becken und Abdomen, welche mit herkömmlichen radiologischen Methoden nur beschränkt zugänglich sind.
Indikationen umfassen u.a.:
-
suspektes Tumorrezidiv oder metachroner Tumor
-
V.a. primär nicht gynäkologischer Tumor mit Absiedelung in den Ovarien oder Beckenperitoneum (atypische Sonomorphologie oder Tumorperfusion, untypisches Tu-Marker Profil, jüngeres Alter)
-
fortgeschrittenes Ovarialkarzinom, welches einer neoadjuvanten Chemotherapie zugeführt werden muss
-
Änderung der biologischen Tumoreigenschaften unter der antitumorösen Therapie (Rezeptorstatus, Tumorantigene)
-
diagnostisch unklare Befunde (synchrone Tumore, untypisches Tumorwachstum).
Methodik:
Die Durchführung erfolgt mithilfe einer Führungsschiene, welche an die Ultraschallsonde gekoppelt ist, unter Verwendung einer langen 16 – 18G starken Stanznadel. Der Eingriff kann grundsätzlich ambulant erfolgen, in komplexen Fällen empfiehlt sich eine Sedoanalgesie.
Ergebnisse:
In 95% der Fälle kann eine repräsentative Gewebeprobe gewonnen werden (1 – 2 mm/16G, 1 – 2 cm). Die Spezifität liegt bei 98%. Komplikationen wie Blutung und Infektionen sind insgesamt selten (1,5%).
Schlussfolgerung:
Die ultraschallgezielte Stanzbiopsie ist eine zuverlässige, minimalinvasive, komplikationsarme und kostengünstige Methode zur raschen histologischen Abklärung von unklaren Befunden im kleinen Becken und Abdomen.
#