Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(05): A41
DOI: 10.1055/s-0038-1648320
Orale Posterpräsentationen
Gynäkologie/Endokrinologie & Reproduktionsmedizin: Freitag, 01.06.2018, 15:30 bis 17:00 Uhr
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Androgenspiegel weiblicher Neugeborener von Frauen mit und ohne Polyzystischem Ovar Syndrom

M Kollmann
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universität Graz
,
B Obermayer-Pietsch
2   Klinische Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel, Universitätsklinik für Innere Medizin, Medizinische Universität Graz
,
S Herzog
3   Institut für Medizinische Informatik Statistik und Dokumentation (IMI), Medizinische Universität Graz
,
E Lerchbaum
2   Klinische Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel, Universitätsklinik für Innere Medizin, Medizinische Universität Graz
,
U Lang
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universität Graz
,
P Klaritsch
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universität Graz
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 April 2018 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Die Ätiologie des Polyzystischen Ovar Syndroms (PCOS) ist noch nicht genau geklärt; eine komplexe Interaktion von verschiedenen ursächlichen Faktoren kann jedoch angenommen werden. Experimentelle Tierstudien und klinische Beobachtungen werfen die Hypothese der ‚frühen intrauterinen Programmierung‘ weiblicher Feten auf. Ziel der Studie war es, zu untersuchen, ob weibliche Neugeborene von Frauen mit PCOS bereits höhere Androgenspiegel im Vergleich zu weiblichen Neugeborenen von Frauen ohne PCOS aufweisen.

    Methodik:

    Im Rahmen einer prospektiven Kohortenstudie wurde von 2012 bis 2015 an der Medizinischen Universität Graz der Androgenspiegel im mütterlichen Serum und Nabelschnurblut von PCOS Frauen und Frauen ohne PCOS und deren Nachwuchs evaluiert.

    Ergebnisse:

    Insgesamt konnten 79 Frauen mit PCOS und 354 Frauen ohne PCOS eingeschlossen werden. Frauen mit PCOS hatten signifikant höhere Testosteronwerte (1,17 ng/ml [0,44–4,23] versus 0,97 [0,18–5,56], p<0,001) und Androstenedionewerte (3,44 ng/ml [1,06–10,0] versus 2,74 [0,49–10,0]; p=0,002). Die Testosteronwerte (1,54 ng/ml [0,84–5,82] versus 1,82 [0,88–13,05]; p=0,230) und Androstenedionwerte (2,19 ng/ml [1,08–7,77] versus 2,78 [0,83–8,06]; p=0,113) weiblicher Neugeborener von Frauen mit PCOS und ohne PCOS waren vergleichbar.

    Schlussfolgerung:

    Der Vergleich zeigt, dass sich der Androgenspiegel weiblicher Neugeborener von Müttern mit PCOS nicht signifikant von weiblichen Neugeborenen von Müttern ohne PCOS unterscheidet, obwohl der mütterliche Testosteron- und Androstendionspiegel von Frauen mit PCOS während der Schwangerschaft signifikant höher ist.


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