Z Gastroenterol 2018; 56(05): e35
DOI: 10.1055/s-0038-1654622
POSTER
Endoskopie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

EUS gezielte Radiofrequenzablation eines Insulinoms des Pankreaskopfes – ein Fallbericht

R Steinacher
1   Division für chirurgische Endoskopie, Universitätsklinik für Chirurgie, SALK, Salzburg, Austria
,
L Stechemesser
2   Universitätsklinik für Innere Medizin I, mit Gastroenterologie- Hepatologie, Nephrologie, Stoffwechsel und Diabetologie, SALK, Salzburg, Austria
,
K Emmanuel
3   Universitätsklinik für Chirurgie, SALK, Salzburg, Austria
,
B Paulweber
2   Universitätsklinik für Innere Medizin I, mit Gastroenterologie- Hepatologie, Nephrologie, Stoffwechsel und Diabetologie, SALK, Salzburg, Austria
,
J Holzinger
1   Division für chirurgische Endoskopie, Universitätsklinik für Chirurgie, SALK, Salzburg, Austria
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Publication Date:
09 May 2018 (online)

 
 

    Die endosonografiegezielte Radiofrequenzablation stellt eine neue minimalinvasive Behandlungsalternative zur Operation eines Insulinoms des Pankreas dar. Wir beschreiben die Behandlung eines 71-jährigen multimorbiden, insulinpflichtigen Diabetikers mit gleichzeitigem Vorliegen einer nutritiv toxischen Zirrhosis hepatis Child-Pugh B, Z.n. TIPS-Anlage bei therapierefraktärem Aszites, Thrombopenie, Splenomegalie, chronischem Nierenversagen, und Zustand nach Gummibandligaturen bei Ösophagusvarizen. Klinisch imponierte ein unerwartetes Sistieren des Insulinbedarfs von 60 IE Mischinsulin innerhalb eines Jahres und im anschließenden therapiefreien Intervall symptomatische Hypoglykämien bis 34 mg/dl. Insulin und C-Peptid zeigten sich erhöht mit 2466 uU/ml (4 – 19 uU/ml) und 4.650 pmol/ml (0.230 – 1.431 pmol/ml), respektive. Eine Gallium 68 DOTA PET-CT erbrachte eine fokale Mehrspeicherung im Caput pankreatis, vereinbar mit einem Insulinom. Die ultraschallgezielte Punktion zeigte neuroendokrine Zellen ohne Malignitätshinweise. Aufgrund erhöhten operativen Risikos erfolgte eine endosonographische Radiofrequenzablation bei Verdacht auf Vorliegen eines symptomatischen Insulinoms.

    Zur Anwendung kam das Radiofrequenzablationssystem der Fa. Taewong, EUSRA über ein Punktionsechoendoskop Olympus UCT-E140 in Intubationsnarkose. Die Läsion präsentierte sich schlecht demarkiert aufgrund einer Pankreaslipomatose mit 14 × 11 mm. Im Rahmen der Prozedur erfolgten 3 Energieabgaben über die 10 mm lange Nadel-Ablationssonde mit 50 Watt. Es resultierte eine echokomplexe Koagulationszone.

    Postinterventionell war der Patient beschwerdefrei. 48 Stunden nach Ablation zeigte sich ein Insulin von 158 uU/ml (4 – 19 uU/ml) bzw. ein C-Peptid von 2.466 pmol/ml (0.230 – 1.431 pmol/ml), rückläufig. Der Fastentest erbachte über 24 Stunden keine Hypoglykämien. Amylase und Lipase zeigten sich am ersten postinterventionell leicht erhöht und bereits am 2. Tag im Normbereich. Innerhalb der ersten Wochen traten keine weiteren Hypoglykämien auf. Ein Fastentest und ein Verlaufs-Gallium 68 Dota PET-CT wurden in einem Intervall von 3 Monaten angeordnet (Ergebnisse zum Zeitpunkt der Abstract Deadline noch ausständig).


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