Gesundheitswesen 2018; 80(08/09): 781
DOI: 10.1055/s-0038-1667642
Beiträge am Mittwoch, 12.09.2018
Postervorträge
Prävention in der medizinischen und pflegerischen Versorgung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die komplizierenden Nebendiagnosen Delir und Dysphagie als Risikofaktoren für dauerhaft erhöhte Pflegebedürftigkeit

B Hanussek
1   MDK Hessen, Oberursel, Deutschland
,
C Hoell
1   MDK Hessen, Oberursel, Deutschland
,
T Gaertner
1   MDK Hessen, Oberursel, Deutschland
,
M Ried
1   MDK Hessen, Oberursel, Deutschland
,
M Langhans
1   MDK Hessen, Oberursel, Deutschland
,
J van Essen
1   MDK Hessen, Oberursel, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
03 September 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Wie unterscheiden sich multimorbide geriatrische Patienten nach geriatrischer frührehabilitativer Komplexbehandlung (GFK) mit initial hohem pflegerischem Unterstützungsbedarf (Barthel-Index ≤35 Punkte) mit und ohne der Erforderlichkeit von Pflegekomplexmaßnahmen (PKM) bezüglich der poststationären Pflegebedürftigkeit?

    Methoden:

    Retrospektive vergleichende Analyse von 44 GFK-Fällen (2 Gruppen à n = 22; je w = 13, m = 9; 70 – 97 Jahre) aus der MDK-Begutachtungspraxis unter Berücksichtigung der Pflegestufe.

    Ergebnisse:

    PKM Patienten erreichten eine nur geringfügigere funktionelle Verbesserung (stagnierender Barthel-Index bei Entlassung ≤35: 59% vs. 36%). Patienten mit PKM wurde nach GFK gutachterlich häufiger erstmalig eine Pflegestufe bzw. eine Höherstufung (68% vs. 50%) zuerkannt. Die häufigsten komplizierenden Nebendiagnosen der PKM-Gruppe waren Delir (64%) und Dysphagie (50%).

    Schlussfolgerungen:

    Studien belegen für das Delir eine Korrelation mit erhöhtem Pflegebedarf, unsere Daten auch eine für Dysphagie. Delir und Dysphagie sind häufig mit Malnutrition assoziiert. Diese Konstellation der Komplikationen bewirkt erhöhte Kosten im Gesundheitssystem. Die Arbeit diskutiert und erläutert differenziert einen Ansatz, wie durch eine Erweiterung des geriatrischen Basisassessments den negativen Folgen dieser Konstellation entgegen gewirkt werden kann.


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