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DOI: 10.1055/s-0038-1667654
Physischer Gesundheitsstatus und Gesundheitsverhalten von Lehrkräften unterschiedlicher Schularten
Publication History
Publication Date:
03 September 2018 (online)
Hintergrund:
Aussagen zur Lehrergesundheit basieren überwiegend auf Selbstberichten und Sekundärdatenanalysen von Krankenkassen; es fehlen Angaben zu gemessenen physischen Gesundheitsindikatoren (pGI). Zu klären ist, inwieweit sich Lehrkräfte (LK) unterschiedlicher Schularten in ihrer physischen Gesundheit und ihrem Gesundheitsverhalten (GV) unterscheiden, und sich dieser Status von der der Allgemeinbevölkerung (AB) differenziert. Daraus sind gezielte Präventionsansätze abzuleiten.
Methoden:
Bei 2.592 LK (427 Lehrer, 2.165 Lehrerinnen; Ø Alter: 49 ± 8 Jahre) wurden pGI (Blutdruck (BD), Body-Mass-Index (BMI), Cholesterin (CHOL), Glukose/Blutzucker (BZ)) und das GV (Sport, Rauchen) untersucht (Ex-post-facto-Design). Die Stichprobe bestand aus 489 Grund-, 669 Ober-, 497 Gymnasial-, 602 Förder- und 308 Berufsschul-LK. Die Datenerhebung erfolgte im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge; die Teilnahme war freiwillig.
Ergebnisse:
Im Schulartenvergleich unterschieden sich Rauchen, BMI, CHOL, BZ nicht signifikant. Im Trend wiesen Oberschul-LK in den meisten pGI die ungünstigsten (höchste Werte für BD, CHOL, BMI), Gymnasial-LK die besten Ausprägungen auf (Sport: 77%, Hypertonie: 44%). Gegenüber der AB hatten LK höhere BD- und CHOL-Werte, gaben aber gesundheitsförderlicheres Verhalten (Sport: 72%, Nichtraucher: 12%) und einen günstigeren BMI (Normalgewicht: 54%) an. Normale BD- und CHOL-Werte zeigten 50% bzw. 35% der LK.
Schlussfolgerungen:
Die Unterschiede für pGI und GV sind zwischen den Schularten nur von geringer praktischer Bedeutung, signalisieren aber dennoch schulartspezifischen Handlungsbedarf. Die höchste gesundheitliche Gefährdung liegt für Oberschul-LK vor. Auffälligste gesundheitliche Risikofaktoren sind bei LK BD und CHOL; die Ursachen sind im Zusammenhang mit Arbeitsbelastung zu diskutieren. Weiterführend sollten die langfristigen Auswirkungen der schulischen Belastungen auf die beiden Indikatoren untersucht werden.
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