Gesundheitswesen 2018; 80(08/09): 827-828
DOI: 10.1055/s-0038-1667798
Beiträge am Freitag, 14.09.2018
Postervorträge
Lebensphasenbezogene Prävention & Methoden der Präventionsforschung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Validierung der Messung der gesundheitsbezogene Lebensqualität mittels des SF-12 Version 2.0 in einer deutschen Normstichprobe

K Drixler
1   Pädagogische Hochschule Freiburg, Public Health & Health Education, Freiburg, Deutschland
,
H Glaesmer
2   Universitätsklinikum Leipzig, Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Leipzig, Deutschland
,
E Brähler
2   Universitätsklinikum Leipzig, Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Leipzig, Deutschland
3   Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität, Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Mainz, Deutschland
,
M Morfeld
2   Universitätsklinikum Leipzig, Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Leipzig, Deutschland
4   Hochschule Magdeburg-Stendal/Standort Stendal, Angewandte Humanwissenschaften, Stendal, Deutschland
,
MA Wirtz
5   Pädagogische Hochschule Freiburg, Institut für Psychologie, Freiburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
03 September 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Durch das Konstrukt gesundheitsbezogene Lebensqualität (GLQ) werden auf Basis einer bio-psycho-sozialen Modellvorstellung psychische, funktionale und soziale Aspekte aus Perspektive der Betroffenen in die Bewertung des Gesundheitszustands mit eingebracht. Der Short-Form-Health-Survey-12 (SF-12) misst körperliche, psychische und emotionale Aspekte der GLQ und ist eines der weltweit am häufigsten eingesetzten Screeninginstrumente zur Erfassung der GLQ.

    Methoden:

    In einer für Deutschland repräsentativen Normstichprobe (N = 2 524) wurde der SF-12 mittels konfirmatorischer Faktorenanalysen (CFA) und Strukturgleichungsmodellen (SDM) für ordinale Daten (WLSMV-Algorithmus) kriterial validiert. Zunächst wurden die Referenzkonstrukten PHQ-9 (Depressivität), der OSS-3 (Soziale Unterstützung) und der SWLS (Lebenszufriedenheit) konfirmatorisch geprüft. Auf Basis einer biopsychosozialen Modellierung wurde die Lebenszufriedenheit mittels SDM vorhergesagt.

    Ergebnisse:

    Der PHQ-9, die OSS-3 und der SWLS konnten als eindimensional nachgewiesen werden (SRMR = 0,052/0,047/0,026; CFI = 0,966/0,960/0,987). In einer multifaktoriellen CFA ergaben sich hypothesengemäß mittlere bis hohe Zusammenhänge der divergenten und konvergenten Referenzkonstrukten mit den SF-12-Konstrukten Körperliche und Psychische Gesundheit sowie Emotionale Rollenfunktion. Auf Basis eines biopsychosozialen-Modells konnte die Lebenszufriedenheit zu 37% (SRMR = 0,046; CFI = 0,965) vorhergesagt werden.

    Schlussfolgerungen:

    Die kriteriale Validität der SF-12 Skalen konnte bestätigt werden. Lediglich die hohe Interkorrelation der SF-12-Konstrukte erweist sich bei der differentiellen Interpretation körperlicher und psychischer Facetten ggf. als kritisch. Der SF-12 erlaubt eine psychometrisch fundierte Erfassung körperlicher, psychischer und emotionaler Facetten der GLQ. Das Instrument kann sowohl in klinischen als auch epidemiologischen Studien zur Erfassung der GLQ angewendet werden.


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