Zentralbl Chir 2018; 143(S 01): S92
DOI: 10.1055/s-0038-1668367
Freie Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Single-Center Erfahrung bei Pancoast Tumoren

M De Waele
1   Thoraxchirurgie, Klinikum Bremen Ost
,
M Kasior
1   Thoraxchirurgie, Klinikum Bremen Ost
,
K Alhussein
1   Thoraxchirurgie, Klinikum Bremen Ost
,
D Huo
1   Thoraxchirurgie, Klinikum Bremen Ost
,
A Günther
1   Thoraxchirurgie, Klinikum Bremen Ost
,
A Marra
1   Thoraxchirurgie, Klinikum Bremen Ost
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
05 September 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Die chirurgische Therapie von Pancoast-Tumoren ist aufgrund der engen Lagebeziehung zu den komplexen Strukturen der oberen Thoraxapertur eine Herausforderung. Ziel der Arbeit ist die Evaluierung der operativen Ergebnisse solcher erweiterten Resektionen.

    Methode:

    Es handelt sich um eine retrospektive Analyse der Daten von Patienten mit Pancoast-Tumoren. Von Juli 2015 bis März 2018 wurden 13 Patienten (Alter 51 – 72 Jahre, Median 59 Jahre; cT3: 7, cT4: 6) inkludiert. 9 Patienten wurden im Sinne eines multimodalen Konzeptes mit einer neoadjuvanten Radiochemotherapie (2 Kurse platinhaltiger Dublette plus kombinierter Radiotherapie mit 45 – 63 Gy) vorbehandelt, 4 wurden primär operiert und erhielten eine adjuvante Chemotherapie.

    Ergebnis:

    7 Patienten wurden über einen transmanubrialen Zugang in Kombination mit einer antero- oder posterolateralen Thorakotomie operiert (R0: 83,3%). Bei den anderen Patienten wurde ein Zugang via Thorakotomie (posterior, anterior oder eine Kombination) gewählt. Bei 2 Patienten erfolgte die Resektion der A. subclavia mit End-zu-End Anastomosierung bzw. PTFE-Interponat. Bei 4 bestand die Wirbelkörperresektion aus einer Hemivertebrektomie (3 Fälle) oder einer Vertebrektomie; die Hemivertebrektomien gelangen ausschließlich durch den transmanubrialen Zugang. In allen Fällen wurde eine en-bloc-Brustwandresektion sowie die Mitresektion der Plexus brachialis-Wurzel Th1 angeschlossen. Bei 10 Patienten (77%) konnte trotz der fortgeschrittenen Infiltration eine R0-Resektion erzielt werden; bei 3 zeigte sich ein R1-Status. Diese wurden einer lokalen Aufsättigung der Radiotherapie zugeführt. Ein Patient ist postoperativ infolge eines kardiogenen Schocks verstorben (In-Hospital-Mortalität: 7,7%). Das mediane Follow-up war 52 Wochen (5 – 143 Wochen). Die 2-Jahres-Überlebensrate nach R0-Resektion war 75%, die 2-Jahres-krankheitsfreie-Überlebensrate 100%.

    Schlussfolgerung:

    Pancoast-Tumoren erfordern einen multidisziplinären Approach. Der transmanubriale Zugang nach Grunenwald bietet eine exzellente Exposition der oberen Thoraxapertur, insbesondere bei Tumoren mit ventraler Ausprägung, allerdings ist hierdurch auch eine en-bloc-Hemivertebrektomie möglich. Das Überleben unseren Patienten ist kongruent mit der Literatur.


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