Zentralbl Chir 2018; 143(S 01): S97
DOI: 10.1055/s-0038-1668381
Freie Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Stand der roboter-assistierten Thoraxchirurgie (RATS) 2017 in Deutschland

JH Egberts
1   Klinik für Allgemeine, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
,
T Möller
1   Klinik für Allgemeine, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
,
S Hajduch
2   Klinik für Thoraxchirurgie, Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau
,
HS Hofmann
3   Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg; Klinik für Thoraxchirurgie Barmherzige Brüder Regensburg
,
I Krüger
4   Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie, Rhein-Maas Klinikum, Würselen
,
S Limmer
5   Klinik für Chirurgie, Krankenhaus 14 Nothelfer, Weingarten
,
JC Rückert
6   Campus Charité Mitte; Klinik für Allgem.-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Berlin
,
M Steinert
7   Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Sektion für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Jena
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Publication History

Publication Date:
05 September 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Nach Etablierung der roboter-assistierten Chirurgie in der Urologie und Viszeralchirurgie wird diese Technologie in zunehmendem Maße auch in der Thoraxchirurgie angewendet. Jedoch ist über den Einsatz der roboter-assistierenden Thoraxchirurgie (RATS) in Deutschland nur wenig bekannt. Ziel der durchgeführten Umfrage ist die Erfassung des aktuellen Standes der RATS in deutschen Kliniken.

    Material und Methode:

    Es erfolgte eine deutschlandweite Umfrage unter allen in der RATS aktiven Zentren mittels eines standardisierten und anonymisierten Fragebogens. Hierbei wurden zeitlicher Beginn des RATS-Programmes, Art des DaVinci-Systems, verwendete Instrumente, Art und Anzahl der durchgeführten Operationen, Operationsdauer, postoperative Verweildauer, sowie die aktuelle OP-Kapazitäten erfragt. Die Umfrage fand im letzten Quartal des Jahres 2017 statt.

    Ergebnis:

    Von 12 angeschriebenen Zentren nahmen 7 an der Umfrage teil. Insgesamt wurden 1054 Eingriffe erfasst. Davon waren die Thymektomien mit 744 am häufigsten. Dabei ist zu beachten, dass allein in einem Zentrum 714 Thymektomien durchgeführt wurden. In den anderen Zentren wurden überwiegend anatomischen Lungenresektionen durchgeführt: 153 (Bi-)Lobektomien sowie 27 Segmentresektionen sowie 4 bronchoplastische Eingriffe. Darüber hinaus erfolgten 42 Keilresektionen der Lunge, 15 Dekortikationen, 26 Sympathikolysen, 12 Parathyreoidektomien sowie 4 Resektionen posteriorer Mediastinaltumoren. Die durchschnittliche Schnitt-Naht-Zeit der roboterassistierten Lobektomien lag bei 220 Minuten (100 – 460 Minuten) bei einer durchschnittlichen Krankenhaus-Verweildauer von sieben Tagen. Die Konversionsrate lag bei < 5%. Alle befragten Zentren planen einen weiteren Ausbau der RATS, wobei als häufiger Hinderungsgrund eine fehlende OP-Kapazität genannt wurde.

    Schlussfolgerung:

    Die RATS steht noch am Anfang ihrer Entwicklung in Deutschland, scheint sich jedoch als sicheres Verfahren zu etablieren. Neben dem weiteren Ausbau und Implementierung dieser Technik wird es in Zukunft ein Ziel sein, die für den Einsatz dieser Technik sinnvollen Indikationen zu identifizieren.


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