Z Gastroenterol 2018; 56(08): e189
DOI: 10.1055/s-0038-1668627
Freie Vorträge
Innovationsforum – aktuelle Entwicklungen in der Endoskopie – Donnerstag, 13. September 2018, 10:00 – 11:30, Saal 4
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verwendung eines zusätzlichen externen Arbeitskanals (AWC) zur verbesserten endoskopischen Großflächenresektion

B Walter
1   Klinik für Innere Medizin I, Gastroenterologie, Ulm, Deutschland
,
S Schmidbaur
1   Klinik für Innere Medizin I, Gastroenterologie, Ulm, Deutschland
,
A Hann
1   Klinik für Innere Medizin I, Gastroenterologie, Ulm, Deutschland
,
A Meining
1   Klinik für Innere Medizin I, Gastroenterologie, Ulm, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 
 

    Einleitung:

    Die en-bloc Abtragung flacher Polypen > 2 cm oder von Frühkarzinomen ist eine Herausforderung. Die Durchführung einer endoskopischen Mukosaresektion in piece-meal Technik erlaubt in vielen Fällen ein zufriedenstellendes Ergebnis, jedoch bleibt die Vollständigkeit der Abtragung unklar. Eine endoskopische Submukosadissektion ist dagegen zeitaufwändig und mit einem höheren Perforationsrisiko behaftet. Allen Herangehensweisen ist gemein, dass kein bi-manuelles Arbeiten möglich ist. Verfügbare 2-Kanal Endoskope sind nicht in allen Zentren vorhanden und weisen einen nur geringen Abstand zwischen den Arbeitskanälen auf.

    Methodik:

    Wir berichten über unsere Erfahrungen in der Verwendung eines neuen zusätzlichen externen Arbeitskanals (additional working channel, AWC) (Ovesco, Tübingen). Es wurden ESD und EMR in einer modifizierten „grasp and snare“ Technik durchgeführt. Der AWC, durch den ein zusätzliches Instrument eingeführt werden kann, wird an der Spitze des Endoskops befestigt und der Abstand zum integrierten Endoskop-Arbeitskanal angepasst.

    Ergebnis:

    Es wurde bei 4 Patienten eine EMR und bei 4 Patienten eine ESD mit einer mittleren Untersuchungszeit von 68,5 min durchgeführt (Tab. 1). Komplikationen traten in Form einer akuten arteriellen Blutung direkt nach EMR in zwei Fällen auf. Es traten keine Perforationen oder verzögerte Blutungsereignisse auf.

    Tab. 1

    Technik

    Lokalisation

    Größe (max.)

    Histologie

    EMR

    Magen Hinterwand

    31 mm

    LGIEN, R0

    EMR

    Colon ascendens

    45 mm

    LGIEN, 3 Fragmente

    EMR

    Colon transversum

    42 mm

    HGIEN, R0

    EMR

    Colon sigmoideum

    45 mm

    LGIEN, 2 Fragmente

    ESD

    Magen, große Kurvatur

    17 mm

    pT1a, R0, low risk

    ESD

    Magen, Hinterwand

    37 mm

    pT1a, R0, low risk

    ESD

    Rektum

    37 mm

    pT1, R0, low risk

    ESD

    Rektum

    33 mm

    HGIEN, R0

    Schlussfolgerung:

    Basierend auf den bisherigen Erfahrungen können wir schlussfolgern, dass ein neuer externer zusätzlicher Arbeitskanal (AWC) die endoskopische en-bloc Resektion von großen Befunden ermöglicht. Die möglichen Vorteile liegen in der Verwendbarkeit sowohl für ESD als auch EMR, in der Möglichkeit eines bi-manuellen Arbeitens ohne die Verwendung eines 2-Kanal-Endoskops und der individuellen Anpassbarkeit des Abstands der Arbeitskanäle zueinander.


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