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DOI: 10.1055/s-0038-1668642
Vollständige Beseitigung des Refluxes nach abdomino-thorakaler Ösophagusresektion mit einer neuen doppellumigen offenporigen Foliendrainage (OFD) zur endoskopischen Unterdrucktherapie mit intestinalem Ernährungsschenkel – eine neue einfache endoskopische Methode zur frühen Anastomosenprotektion
Publication History
Publication Date:
13 August 2018 (online)
Einleitung:
Nach abdomino-thorakaler Ösophagusresektion kann der Reflux ein Risikofaktor für die Anastomosenheilung sein.
Ziel:
Mit einer neuen doppellumigen offenporigen Folien Drainage (OFD) und Unterdruckausübung lässt sich der postoperative Reflux vollständig auschalten. Gleichzeitig kann über eine integrierte Jejunalsonde enteral ernährt werden. Wir berichten über die ersten Erfahrungen an 10 Patienten.
Material und Methodik:
Zur Konstruktion der doppellumigen OFD werden die gastralen Öffnungen einer Trilumensonde ((Freka®Trelumina, Fresenius) mit einer dünnen offenporigen doppellagigen Drainagefolie (Suprasorb ®CNP, Drainage Film, Lohmann&Rauscher) über eine Strecke von 20 – 25 cm ummantelt. Die Folie wird mit einer Naht befestigt, der Entlüftungskanal der Sonde verschlossen. Unmittelbar nach Anastomosierung wird die OFD transnasal eingeführt und unter endoskopischer Sicht platziert. Das offenporige Drainageelement liegt im Schlauchmagen, die Ernährungssonde im Jejunum. An die Drainage wird mit einer elektronischen Pumpe ein kontinuierlicher Sog von -125 mmHg angelegt.
In den ersten postoperativen Tagen erfolgt die endoskopische Kontrolle der Anastomose. Je nach endoskopischem Befund wird über den Fortgang der aktiven Refluxausschaltung entschieden. Bei Zeichen einer lokalen Wundheilungsstörung im Sinne einer Risikoanastomose wird die aktive Drainage bis zur Wundkonsolidierung fortgeführt.
Ergebnisse:
Bei 10 Patienten mit abdomino-thorakaler Ösophagusresektion und Magenhochzug wurde die doppellumige OFD intraoperativ eingelegt und der Reflux sofort permanent drainiert. Simultan erfolgte die enterale Ernährung entlang der Jejunalsonde. Die Beseitigung des Refluxes erfolgte über eine Dauer von m = 11 Tagen (4 – 21 d). Bei 4/10 Patienten fanden sich in der Kontrolle Risikoanastomosen. Bei einem Patienten fand sich eine circuläre Anastomosennekrose (Drainage für 21 d). Ein Patient zeigte eine anastomosennahe inkomplette Ischämie des Schlauchmagens (Drainage für 19 d). Zwei weitere Patienten wiesen eine Anastomositis auf (Drainage für 10/11 Tage). Alle Anastomosen heilten ohne zusätzliche endoskopische oder operative Therapie.
Fazit:
Die aktive Drainage des Refluxes nach abdomino-thorakaler Ösophagusresektion ist eine einfache Methode zur Anastomosenprotektion.
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