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DOI: 10.1055/s-0038-1668718
Strongyloides stercoralis Hyperinfenktionssyndrom als Ursache eines „mechanischen“ Ileus
Publication History
Publication Date:
13 August 2018 (online)
Einleitung:
Infektionen mit Strongyloides stercoralis sind in den tropischen und subtropischen Ländern weit verbreitet. Weltweit sind 30 – 100.000 Millionen Menschen infiziert. Aufgrund eines einzigartigen Lebenszyklus, bestehend aus Autoinfektion und Parthenogenese, ist die Lebensdauer des Parasiten im menschlichen Wirt unbegrenzt. Unter Immunsuppression, inbesondere unter Therapie mit Kortikosteroiden, kann die Wurmlast unkontrolliert zunehmen und zum Hyperinfektionssyndrom (SHS) führen.
Ziele:
Wir stellen eine Kasuistik eines SHS in einer aus Afrika stammenden Patientin nach einer Steroid-Therapie bei Verdacht einer exazerbierten chonrisch-obstruktiven Bronchitis (COPD) bei bekannter und supprimierter HIV-Infektion vor.
Methodik:
Fallbeschreibung.
Ergebnis:
Die 56-jährige Patientin mit langjährig und stabil therapierter HIV-Infektion unter Dolutegravir und Ritonavir-geboostertem Darunavir stellte sich nach Steroidtherapie bei exazerbierter COPD notfallmässig mit einem „mechanischen“ Ileus vor (Abb. 1a-b). Eine diagnostische Laparatomie ergab keinen auffälligen Befund, weshalb die Patientin aus der chirurgischen Therapie entlassen wurde. Drei Wochen nach Entlassung erfolgte eine erneute notfallmässige Vorstellung mit abdominellen Schmerzen. Eine Biopsie der Kolonschleimhaut im Rahmen einer unmittelbar durchgeführten Koloskopie ergab morphologisch und molekulargenetisch als Strongyloides stercoralis eingeordneten Parasiten im Biopsat (Abb. 1c-d). Die Patientin verstarb vor Einleitung einer spezifischen Therapie im SHS mit septischem Organversagen.
Schlussfolgerung:
Die Strongyloidiasis soll bei HIV-Patienten aus endemischen Ländern mit bronchopulmonalen und gastrointestinalen Symptomen inkl. Ileus differenzialdiagnostisch berücksichtigt werden. Ivermectin ist die etablierte Therapie der Wahl.
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