Z Gastroenterol 2018; 56(08): e253-e254
DOI: 10.1055/s-0038-1668794
Kurzvorträge
Leber und Galle
Leber: Physiologie, Regeneration, Arzneimittelmetabolismus – Freitag, 14. September 2018, 08:15 – 09:19, 21a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der Toll-like Rezeptor 3 unterstützt die Leberregeneration im Mausmodell

C Stöß
1   Technische Universität München, Klinik für Chirurgie, München, Deutschland
,
B Wang
1   Technische Universität München, Klinik für Chirurgie, München, Deutschland
,
S Schulze
1   Technische Universität München, Klinik für Chirurgie, München, Deutschland
,
M Lu
1   Technische Universität München, Klinik für Chirurgie, München, Deutschland
,
H Friess
1   Technische Universität München, Klinik für Chirurgie, München, Deutschland
,
G von Figura
2   Technische Universität München, II. Medizinische Klinik, München, Deutschland
,
N Hüser
1   Technische Universität München, Klinik für Chirurgie, München, Deutschland
,
B Holzmann
1   Technische Universität München, Klinik für Chirurgie, München, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 
 

    Einleitung:

    Die Leber besitzt hohes replikatives Potenzial. Die Proliferation nach Gewebeverlust wird durch ein komplexes Netzwerk aus Inflammation und Wachstumsfaktoren stimuliert. Die Aktivierung des Toll-like Rezeptors 3 führt zur Bildung von proinflammatorischen Cytokinen, die die Regeneration beeinflussen. Ein präziseres Verständnis dieses Prozesses kann Therapien wie Leberteilresektionen oder Lebertransplantationen weiter verbessern.

    Ziele:

    Die Studie charakterisiert die Rolle des Nukleinsäuredetektors Toll-like Rezeptor 3 (TLR3) im Prozess der Leberregeneration nach 2/3-Leberteilresektion (PHx) im Mausmodell.

    Methodik:

    Männliche TLR3-defiziente Mäuse (TLR3-/-) und Wildtyp (WT)-Kontrollmäuse wurden einer PHx unterzogen. Zu definierten Zeitpunkten nach der PHx (2h – 336h, 11 Zeitpunkte) erfolgte die Organentnahme zur Analyse. Die Geweberegeneration wurde anhand des Leber-/Körpergewicht-Verhältnis quantifiziert. Die Proliferation wurde mittels Bromdesoxyuridin (BrdU)-Färbungen immunhistochemisch (IHC) ermittelt. Im Western Blot (WB)-Verfahren folgende Antikörper verwendet: p(phospho)STAT3 (Signal transducer and activator of transcription 3), pRb (Retinoblastoma), pCDK2 (Cyclin-dependent Kinase), CDK1 sowie pSmad2. Ein p-Wert von < 0,05 wurde als signifikant betrachtet.

    Ergebnis:

    Das Leber-/Körpergewicht-Verhältnis in TLR3-/- zeigte sich bei 72, 168 und 336h nach PHx signifikant reduziert. Im WB zeigte pSTAT3 keinen Unterschied. Dagegen zeigten sich die Zellzyklusregulatoren pRB, pCDK2 und CDK1 in TLR3 bei 32h und 40h nach PHx in TLR3-/- erniedrigt, für pSmad2 dagegen zeigte sich eine Erhöhung bei 24 und 32h. Die IHC-Färbungen wiesen zudem weniger BrdU-positive Hepatozytennuklei bei 32 und 40h in TLR3-/- Mäusen auf.

    Schlussfolgerung:

    Die Ergebnisse weisen auf einen proliferationsfördernden Effekt des TLR3 in der Leber nach akuter Schädigung hin. Der Ablauf des Zellzyklus in TLR3-/- Mäusen ist beeinträchtigt. TGF-ß kann antiproliferativ via den Smad-Signalweg wirken. Interessanterweise ist pSmad2 bei 24 und 32h in TLR3-/- erhöht. Weitere Aufklärung TLR3-assoziierter Signalwege ist nötig, um den Einfluss auf die Zellproliferation in der Leberregeneration im Detail zu verstehen.


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