Die prognostische Bedeutung von CBP und p300 im lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom

Einleitung:

Die transkriptionellen Co-Aktivatoren und Histonacetyltransferasen CBP sowie dessen Homolog p300 sind in vielfache zelluläre Vorgänge inklusive DNA-Reparatur, Zellwachstum, Zelldifferenzierung und Apoptose involviert. Trotz ihrer generellen Funktion als Tumorsuppressoren bleibt ihre Rolle im kolorektalen Karzinom unklar und widersprüchlich.

Ziel der vorliegenden Studie ist die Überprüfung der prognostischen Relevanz der Expression von CBP und p300 im humanen Rektumkarzinomgewebe.

Material und Methoden:

Es wurden 93 Patienten mit einem histologisch gesicherten Rektumkarzinom des oberen Rektumdrittels eingeschlossen. Alle Patienten unterzogen sich einer primären Resektion und wurden innerhalb der Phase-II-Studie GAST-05 behandelt. Die Expression von CBP und p300 wurde mittels der Immunhistochemie anhand des H-Scores aus Rektumkarzinomgewebe untersucht. Die Expression wurde anschließend mit klinisch-pathologischen Parametern sowie dem Follow-up korreliert.

Ergebnisse:

Eine vermehrte CBP-Expression korrelierte signifikant mit einem verlängerten krebsspezifischen Überleben (CSS; p = 0,002). Bezüglich des CSS stellte CBP einen unabhängigen prognostischen Parameter in der univariaten Analyse dieses Kollektivs dar. Eine Korrelation zwischen der CBP-Expression und dem TNM-Stadium bestand nicht. Bei etwa zwei Drittel der Patienten zeigte sich eine hohe nukleare Expression. Eine niedrige Expression von p300 korrelierte mit einem verkürzten CSS (p = 0,09). Ein Zusammenhang zwischen der CBP- und p300-Expression wurde in diesem Kollektiv nicht beobachtet.

Schlussfolgerung:

Eine hohe CBP-Expression korreliert signifikant mit einem verbesserten Outcome von Patienten mit einem Rektumkarzinom. Dies könnte Grundlage für ein neues therapeutisches Target oder für die Etablierung eines Biomarkers schaffen.