Isolation und Charakterisierung von Exosomen bei Magenkarzinompatienten

Neben einer histologischen Unterscheidung von Magentumoren können diese heute auch in molekulare Subtypen unterteilt werden. Die Methodik der „Liquid Biopsies“ erlaubt es, durch simple Blutabnahme Informationen über eine maligne Erkrankung zu erhalten. Exosomen sind Vesikel, die überproportional vom Tumorgewebe abgeschnürt und in das Blut abgeben werden.

In einer prospektiven Kohorte (06/2016 – 01/2018) wurden aus 250µL Plasma die Exosomen von 50 Magenkarzinompatienten (w 15/m 35) mit einem medianen Alter von 63 (Range 44,83) Jahren isoliert. Die Blutabnahme erfolgte zur Diagnosestellung und es wurden die folgenden klinischen Angaben der Patienten erhoben: TNM, UICC-Stadium, Klassifikation nach Laurén und die Tumorlokalisation. Aus den Exosomen wurde RNA mittels Trizol isoliert. Für eine erste Etablierung der Methodik wurden die relativen Expressionsniveaus von CD44 und der Phosphatase and Tensin homolog (PTEN) mRNA mittels qPCR bestimmt.

Es konnten eine Isolation der Exosomen und eine Quantifizierung von CD44 und PTEN in allen 50 untersuchten Patientenproben erfolgreich durchgeführt werden. Die relativen Expressionsniveaus waren dabei sehr heterogen und variierten zwischen 0,015 und 411 für CD44 und von 0,02 bis 725 für PTEN. Lediglich eine Stratifizierung nach der Laurén-Klassifikation zeigte, dass CD44 (p = 0,06) und PTEN (p = 0,013) in Magenkarzinomen mit diffusem Typ gegenüber solchen des intestinalen Typs in ihren relativen Expressionsniveaus erhöht sind.

Wir konnten zeigen, dass die Isolation von Exosomen aus einem kleinen Volumen (250µL Plasma) möglich ist. Dies erlaubt, diese Methodik wiederholt anzuwenden. Die aus 250µL Plasma isolierten Exosomen enthalten eine ausreichende Menge RNA, um mit dieser sicher 10 – 12 Transkripte in einer quantitativen RT-PCR zu bestimmen oder diese im Next Generation Sequencing einzusetzen. Weitere Analysen sind notwendig, um geeignete Kandidaten RNAs zu identifizieren, die zur Diagnose molekularer Subtypen bei Magenkarzinompatienten herangezogen werden oder ein therapeutisches Ansprechen belegen können.