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DOI: 10.1055/s-0038-1669229
Die virtuelle Palliativpatientin – Entwicklung eines elektronischen Tools zur Prüfung von Wissen, Fertigkeiten und Haltung im Medizinstudium
Publication History
Publication Date:
20 August 2018 (online)
Hintergrund:
Palliativmedizin als Pflichtlehr- und Prüfungsfach in der ärztlichen Ausbildung hat den Anspruch, qualitativ hochwertige Lehre auf den Ebenen Wissen, Fertigkeiten und Haltung anzubieten. Aufgrund knapper Personal- und Zeitressourcen und des vulnerablen Patientenkollektivs finden Prüfungen primär im MC-Format statt und zielen dadurch nahezu ausschließlich auf Prüfung von Wissen ab.
Methoden:
Dem Verlauf einer virtuellen Fallvignette folgend wurden in unserer multiprofessionellen Arbeitsgruppe Prüfungsaufgaben entsprechend der von der DGP empfohlenen Themenverteilung entwickelt, die Lernziele zu Wissen, Fertigkeiten und Haltung abbilden. Eine Pilotierung mit 83 Teilnehmern fand mit Medizinstudierenden in Aachen, Düsseldorf, Göttingen und Hamburg statt.
Ergebnisse:
Insgesamt wurden im Mittel 76% der Punkte erreicht, wie folgt verteilt auf die einzelnen Prüfungsbereiche: MC-Fragen 74% (= MW 31,8 Punkte/42), interaktive Gesprächssequenz 96% (= MW 26,8 Punkte/28), Medikamentenplan erstellen 75% (= MW 7,47 Punkte/10) und Reflexionsbericht 51% (= MW 10,17 Punkte/20). Die Evaluation zeigt insgesamt eine sehr positive Wahrnehmung: 87% der Teilnehmer halten das Tool für geeignet zur Prüfung affektiver Lernziele, 80% wünschen sich ein solches Format auch für andere Fächer. Erste Auswertungen zeigen, dass die Studierenden insgesamt schlechter abgeschnitten haben, als in der Regelklausur.
Diskussion:
Die Teilnehmer beschreiben das Gefühl „aus eigener Kompetenz heraus Situationen zu bewältigen“. Kritisiert wird die Aufgabenstellung zur Reflexion. Die Ergebnisse der Reflexionsaufgabe zum Umgang mit dem Todeswunsch der Patientin spiegeln Schwierigkeiten bei der Bearbeitung wider. Es stellt sich die Frage ob dies durch die Aufgabenstellung begründet ist, oder auf die unzureichende Erfahrung mit Selbstreflexion während des Medizinstudiums zurückzuführen ist. Diese Ergebnisse sollten in der Planung zukünftiger palliativmedizinischer Lehre Berücksichtigung finden.
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