Ultraschall Med 2018; 39(S 01): S4
DOI: 10.1055/s-0038-1670373
Posterpräsentationen
P 01 Interdisziplinär: Do. 15.11. 12:00 – 13:30
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Intraoperative Sonografische Lavagekontrolle – ein Fallbericht bei schwerer therapierefraktärer Alveolarproteinose

J Rüdiger
1   Pneumologie
,
P Schmid
2   Anästhesie/1 – 2 Universitätsspital Basel
,
M Tamm
1   Pneumologie
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
24 October 2018 (online)

 
 

    Die Alveolarproteinose ist eine schwere Krankheit durch einen Defekt in der GM-CSF Wirkung. Es kommt zum Auskleiden der Alveolen und Atemwege mit Protein und in der Folge zu einer Gasaustauschstörung der Lungen. Ultima Ratio ist die zweitzeitige Ein-Lungenlavage über Stunden in Vollnarkose mit 30 – 40 Liter NaCl 0,9%. Hier berichten wir über die Anwendung der transthorakalen Sonografie zur Überprüfung der Lavageausbreitung.

    Methoden:

    Es erfolgte eine Intubationsanästhesie mit totaler intravenöser Anästhesie und Relaxation. Die Intubation erfolgte mit einem Doppellumentubus links (DLT Viva Sight 39), wodurch sowohl eine videoassistierte DLT-Einlage als auch eine kontinuierliche Überwachung der Tubuslage ermöglicht wurde. Die Lungenlavage wurde in einer Einlungenventilation durchgefürt, wobei die nicht belüftete Lunge mit 30 – 40 Liter NaCl 09% (gewärmt) schrittweise gefüllt und entleert wurde.

    Ergebnisse:

    Im Fall einer schlechten Sättigung unter Einlungenventilation wurde intra-operativ sonografisch ein ventraler Pneumothorax beidseits ausgeschlossen. Im Verlauf zeigte sich eine persistierende Hypoxämie bei im seitenvergleich abgeschwächtem Atemgeräusch links, so dass die Sonografie wiederholt wurde. Es zeigte sich links weiterhin ein normales Pleuragleiten und als Ursache für das verstärkte Atemgeräusch rechts einen wassergefüllten Oberlappen. Die Sonografie wurde auf Grund der Lungendarstellung zur Verlaufsbeurteilung der Lavage herangezogen. Bei der ersten Lavage zeigte die Sonografie eine fasst vollständig gewässerte Lunge rechts. In der zweiten Lavage (7,5 Monate später) mit deutlicher Progredienz konnte der Unterlappen sonografisch nur teilweise und der Mittellappen fast nicht mit Wasser gefüllt werden. Es wurde zwischenzeitlich eine Seitenlagerung durchgeführt, wodurch der Unterlappen der Lavage besser zugänglich wurde.

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    Abb. 1

    Schlussfolgerung:

    Die Sonografie ist eine einfache und sichere Beurteilungsmöglichkeit, um bei intubierten Patienten therapeutische pulmonale Flüssigkeitsveränderungen darzustellen. Wir schlagen vor, die Sonografie zur Verlaufsbeurteilung bei Totaler Lungenlavage und anderen Eingriffen mit Spülung der Lunge heranzuziehen.


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    Abb. 1