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DOI: 10.1055/s-0038-1670380
Prädiktive Wertigkeit fetaler Überwachungsparameter bei früher Intrauteriner Wachstumsrestriktion (fIUGR) – retrospektive Kohortenanalyse
Publication History
Publication Date:
24 October 2018 (online)
Fragestellung:
fIUGR < 34 SSW definiert ein spezielles Risikokollektiv in dem die Entscheidung hinsichtlich Prolongation vs. Entbindung das Risiko der Frühgeburt gegen das der intrauterinen Schädigung abwägt. Im eigenen Kollektiv sollen retrospektiv Parameter der fetalen Überwachung hinsichtlich ihrer Prädiktivität für perinatale Morbidität und Mortalität bewertet werden.
Methode:
Aus der Geburtskohorte der Jahre 2006 – 2014 der Universitätsfrauenklinik Jena (gesamt 12496 Geb.) wurden anhand der Perinatalstatistik alle Fälle mit einem Geburtsgewicht < 10. Gewichtsperzentile (1145 Lebendgeburten oder Totgeburten > 500 g) ermittelt. 84 Kinder wurden vor 34+0 SSW geboren (0,67%). Es erfolgte die Erhebung von Basisdaten aus der Perinatalerhebung, des letzten Ultraschallbefundes vor Geburt und eine retrospektive CTG-Auswertung des letzten präpartalen CTGs. Perinatales und neonatales Outcome wurden anhand kombinierter Endpunkte (Mortalität: IUFT und neonatales Versterben < 8 Lebenswochen; ‚Azidose‘: APGAR5< 7/pHNA< 7,1/BE-10, neonatale Reanimationsmaßnahmen, Verlegung NICU; neonatale Komplikationen: IVH/NEC/BPD/PTX/PVL/PDA) zusammengefasst.
Resultate:
80 Kinder wurden lebend geboren, von diesen verstarben im weiteren 18, die Gesamtmortalität betrug 27,5%, die neonatale Mortalität 22,5%. Die Sectiorate betrug 95%. 36,9% zeigten Auffälligkeiten im Parameter ‚Azidose‘, Reanimationsmaßnahmen erfolgten bei 66,7%, alle Lebendgeborenen Kinder wurden auf NICU verlegt. Die Prävalenz auffälliger sonografischer Überwachungsparameter (Biometrie und Doppler) lag bis auf wenige Ausnahmen bei > 75%, dementsprechend hohe Sensitivitäten negativen Outcomes bei geringer Spezifität waren zu erfassen. Die beste Vorhersagekraft besaß ein PVIV DV> 95Perc. (20/59 Fälle; Sens./Spez./ppV/npV/OR[CI], Angaben gerundet %): ‚Azidose‘: 47/73/45/74/2,4 [0,8 – 7,4]; neonatale Komplikationen 54/72/20/85/3 [0,8 – 10,5]; Mortalität 75/77/45/92/9,8 [2,3 – 42,7]. Vergleichbar hohe Spezifität und npV zeigte nur der Parameter ‚suspektes CTG‘ bei geringerem ppV. Ein fetales Schätzgewicht < 2,5Perc. hatte mit 26% den höchsten ppV neonataler Komplikationen.
Diskussion:
Wie aus den Ergebnissen der TRUFFLE Studie zu erwarten war, lassen auch in unserem retrospektiven Kollektiv biometrische und arterielle Dopplerparameter keine Prädikation negativen Outcomes bei früher IUGR zu. Es findet sich zudem die erwartete Gestationsalterabhängigkeit fetaler Morbidität und Mortalität sowie eine Assoziation zu besonders niedrigem Geburtsgewicht.
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