Ultraschall Med 2018; 39(S 01): S7
DOI: 10.1055/s-0038-1670381
Posterpräsentationen
P 02 Gynäkologie/Geburtshilfe: Fr. 16.11. 11:00 – 12:30
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Intrauteriner Fruchttod – retrospektive 7-Jahre Analyse mit dem Fokus auf maternal anamnestische Risikofaktoren

F Vogeler
1   Gsund Kompetenzzentrum Stralsund
,
M Guttmann
2   Geburtshilfe Hanseklinikum Stralsund
,
F Dombrowski
3   Institut für Pathologie Universität Greifswald
,
F Ruhland
1   Gsund Kompetenzzentrum Stralsund
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
24 October 2018 (online)

 
 

    Einführung:

    Definition der Totgeburt n. Bundesdeutschen Recht: Geburtsgewicht von mindestens 500 g ohne Lebenszeichen/Pulsieren der Nabelschnur. Derzeit liegen noch nicht genügend Daten zur Ursachenanalyse vor. Auf der Basis dieses Kollektivs sollen weiterführende Erkenntnisse hinsichtlich prädiktiver Faktoren mit dem Fokus auf maternal anamnestische Risikofaktoren ermittelt werden.

    Material und Methoden:

    In einem 7-jährigen Zeitraum von 01.01.2010 – 31.12.2017 wurden bei 6912 Entbindungen im Hanseklinikum Stralsund (perinataler Schwerpunkt Level III) per Geburtendokumentationssystem sowie Geburtenbücher alle IUFT eruiert. Fälle nach medizinisch indiziertem Schwangerschaftsabbruch wurden nicht einbegzogen.

    Resultate:

    26 IUFT (Einlingsschwangerschaft: 25/Geminigravidität:1) bei 6912 Entbindungen; korrigierte Totgeburtenrate 3,7/1000 Geburten

    Schwangerschaftswoche:

    65% (n = 17) > 30. SSW – hiervon 47% (n = 8) reife Totgeburten

    Terminüberschreitungen 12% (n = 3) der Fälle

    8% (n = 2) < 25. SSW

    Geburtsgewicht: Median 1863,3 g; Spannweite 510 g bis 5140 g, SGA-Feten > 32. SSW in 39% (n = 10)

    Geschlechtverhältnis: 51% männlich zu 49% weiblichen Feten. Keine Neigung zur Totgeburt nach Geschlecht

    Todesursache: Festlegung der Haupttodesursache nach Obduktions-Plazentabefunde/klinischen Befunden war in 50% (n = 13) der Fälle möglich.

    Plazentainsuffizienz 38% (n = 5), vorzeitige Plazentalösung 23% (n = 3), Nabelschnurkomplikationen 23% (n = 3), fetale Fehlbildung 15% (n = 2) Hypothetisch: nicht diagnostizierte late IUGR bei den SGA-Feten nach der 32. SSW (n = 10)

    II. analytische Statistik -maternale anamnestische Risikofaktoren

    Alter: Median: 28,5 Jahre; Spannweite 19 bis 44 Jahre; 12% (n = 3) ≥35 Jahre

    Parität: 58% (n = 15) Nullipara, Parität > 4 in 8% (n = 2)

    BMI vor der Schwangerschaft: Median 27,9 Jahren; Spannweite 20,1 bis 41,5; 65% (n = 17) der Fälle BMI > 25; 59% (n = 10) der adipösen Schwangeren waren Nullipara.

    Schlussfolgerung:

    Die Assoziation maternales Alter/IUFD ist etabliert. Andersen et al. beschreiben diese als J-förmigen Kurvenverlauf; erhöht bei Teenagerschwangerschaften sowie ab dem 35 Lebensalter. In dieser Analyse jedoch traten 88% Fälle in der „low-risk“ Gruppe des maternalen Alters auf. Wie von Eschler beschrieben sprechen auch diese Daten für ein erhöhtes Risiko bei Nullipara. Analog zur „matrnal and fetal risk fators for stillbirth:population based study“ stellt Adipositas eineiner der maternalen Hauptrisikofaktoren dar.


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