Ultraschall Med 2018; 39(S 01): S33
DOI: 10.1055/s-0038-1670451
Wissenschaftliche Vortragssitzungen
Wi-Vo 09 Pädiatrie/Urologie/Nephrologie: Fr. 16.11. 08:30 – 10:00 Lima
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Beziehungen zwischen der sonografisch ermittelten Parenchymfläche und der nuklearmedizinisch bestimmten Funktion durch Mag3-Szintigrafie

D Weitzel
1   1)Pädiatrie, Deutsche Klinik für Diagnostik Wiesbaden
,
R Maier
2   Nuklearmedizinische Praxis in der Deutschen Klinik für Diagnostik
,
C Müller
2   Nuklearmedizinische Praxis in der Deutschen Klinik für Diagnostik
,
C Landvogt
2   Nuklearmedizinische Praxis in der Deutschen Klinik für Diagnostik
,
K Hohenfellner
3   Kindernephrologie, Rosenheim
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Publication History

Publication Date:
24 October 2018 (online)

 
 

    Einleitung:

    Mitentscheidend für die Indikation zu kinderurologischen Operation sind Funktions-Untersuchungen der Nieren. Ausgehend von der Hypothese, dass normales Wachstum mit einer normalen Funktion einhergeht, prüften wir, inwieweit die sonografisch bestimmbare Parenchymfläche Rückschlüsse auf die Funktion ermöglicht.

    Methode:

    Untersucht wurden 201 Patienten, darunter 122 Erstuntersuchungen und 79 Verlaufsuntersuchungen. In einem Zeitraum von +/- 3 Monaten wurden diese Patienten sonografisch und nuklearmedizinisch untersucht. Wir prüften, a) in wieweit der Funktions-Anteil je Niere innerhalb oder außerhalb des Konfidenzbereichs der Parenchymfläche lag und b) inwieweit der Funktionsanteil mit dem Parenchymflächen-Anteil korreliert.

    Ergebnisse:

    Bei 71 Nieren mit einem Funktions-Anteil von kleiner 40% lagen bei 40 Nieren (56%) die Parenchymflächen unterhalb des 95%-Konfidenzbereiches. Bei 73 Nieren mit einem Funktionsanteil oberhalb von 60% war hingegen nur in 19% (14 von 73) die Parenchymfläche oberhalb des 95%-Konfidenzbereiches auf. Die Parenchymflächen-Anteile korrelieren eng mit den Funktions-Anteilen (R = 0,794). Abb. 1. Regression des Linken Parenchymflächen-Anteils mit dem linken Funktions-Anteil der Niere. Bei Vorliegen von Harnwegserweiterungen war der Korrelationskoeffizient zwischen Parenchymflächen-Anteil und Funktions-Anteil (R = 0,86) deutlich höher als bei der Indikation Harnwegsinfektion (R = 0,789). Die grafische Darstellung der Veränderung der Parenchymflächen im Verlauf unterstützt die Hypothese, dass normales Parenchym-Flächenwachstum mit einer normalen Funktion einhergeht und ein unterhalb des Konfidenzbereiches liegendes Wachstum mit einer eingeschränkten Funktion verbunden ist.

    Schlussfolgerungen:

    Die Bestimmungen der Nierenfläche und des Sinus renalis ermöglichen eine sichere Quantifizierung des Nierenparenchyms. Sie spiegeln das Wachstum des Nierenparenchyms wider und erlauben dadurch Rückschüsse auf die Funktion. Messungen der Nierenflächen sollten daher integraler Bestandteil der Verlaufskontrolle bei kinderurologischer Patienten sein.


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