Ultraschall Med 2018; 39(S 01): S40-S41
DOI: 10.1055/s-0038-1670471
Wissenschaftliche Vortragssitzungen
Wi-Vo 12 Gynäkologie/Geburtshilfe V: Fr. 16.11. 13:00 – 14:30 Shanghai 2
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Anwendbarkeit der FMF-Qualitätskriterien für das Ersttrimesterscreening in einem unselektierten Patientinnenkollektiv

J Ritgen
1   Praenatalplus, Praxis für Praenatale Medizin und Genetik, Köln
,
R Stressig
1   Praenatalplus, Praxis für Praenatale Medizin und Genetik, Köln
,
J Weichert
2   Abteilung für Pränatalmedizin, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
,
DR Hartge
2   Abteilung für Pränatalmedizin, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
,
J Degenhardt
1   Praenatalplus, Praxis für Praenatale Medizin und Genetik, Köln
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Publication History

Publication Date:
24 October 2018 (online)

 
 

    Einführung:

    Im Rahmen der Ersttrimester-Diagnostik sind neben der Messung der fetalen Nackentransparenz (NT) eine zunehmende Zahl weiterer Qualitäts- und Screeningparameter in der Untersuchungsroutine etabliert. Ziel der Untersuchung war es, die Anwendbarkeit streng nach Kriterien der FMF London in der klinischen Alltagssituation in einem unselektierten Screeningkollektiv zu evaluieren.

    Material und Methoden:

    In unseren Einrichtungen werden jährlich zusammen etwa 1800 Erstrimesterscreenings (ETS) durchgeführt. Eine Stichprobe aus dem Zeitraum Dezember 2017 bis Januar 2018 wurde retrospektiv untersucht. Dazu wurde aus jeder Untersuchung eine Abbildung ausgewählt, die die höchste Qualität nach den FMF-Zertifizierungsrichtlinien aufwies. Alle Untersuchungen wurden transabdominal von Untersuchern der DEGUM-Stufen II und III mit aktuellen High-End Ultraschallgeräten (GE Voluson E10, Toshiba Aplio 900, Philips Epiq 7) durchgeführt. Die Abbildungen wurden auf die Qualität folgender Parameter hin untersucht: Vergrößerung, neutrale Haltung des Feten, Caliberposition, thin nuchal membrane, Hirnstamm, 4. Ventrikel, Cisterna magna, Maxilla, Nasenbein, Thalamus sauber abgegrenzt, Jochbein nicht sichtbar und Insonationswinkel.

    Resultate:

    248 ETS wurden im Untersuchungszeitraum durchgeführt. Der maternale BMI betrug im Mittel 25 (17 – 42)kg/m2. Bei der NT-Messung wurde die Nackenhaut zu 100% korrekt abgebildet, die Caliper-Position war in 93% adäquat („on-on“), die fetale Haltung in 85% neutral. Der Insonationswinkel war in 90% korrekt. Das Nasenbein war in 92% der Fälle sicher beurteilbar, die Maxilla in 83%. Zur Beurteilung der Neuroanatomie wurden der IV. Ventrikel, die Cisterna magna, der Hirnstamm und die Thalamie dargestellt (85%, 80%, 81%, 73%). In 80% war das Jochbein (korrekterweise) nicht abgebildet, Falx-Flash war in 70% darstellbar.

    Schlussfolgerung:

    Bei idealen und guten Untersuchungsbedingungen lassen sich die FMF-Qualitätskriterien mit großer Sicherheit darstellen. Limitierender Faktor ist dabei v.a. der maternale BMI. Eine korrekte Evaluation der frühen fetalen Neurosonografie bildet im Rahmen der Untersuchung die technisch größte Herausforderung.

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    Abb. 1

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    Abb. 1