Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 154
DOI: 10.1055/s-0038-1671217
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Senologie I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erkrankungsrisiken und Lebensqualität nach prophylaktischer Mastektomie bei BRCA1/2 Mutationsträgerinnen

N Herold
1   Zentrum familiärer Brust- und Eierstockkrebs, Center for Integrated Oncology (CIO) Universitätsklinik Köln, Köln, Deutschland
,
F Lichtenheldt
1   Zentrum familiärer Brust- und Eierstockkrebs, Center for Integrated Oncology (CIO) Universitätsklinik Köln, Köln, Deutschland
,
L Richters
1   Zentrum familiärer Brust- und Eierstockkrebs, Center for Integrated Oncology (CIO) Universitätsklinik Köln, Köln, Deutschland
,
B Wappenschmidt
1   Zentrum familiärer Brust- und Eierstockkrebs, Center for Integrated Oncology (CIO) Universitätsklinik Köln, Köln, Deutschland
,
E Hahnen
1   Zentrum familiärer Brust- und Eierstockkrebs, Center for Integrated Oncology (CIO) Universitätsklinik Köln, Köln, Deutschland
,
K Rhiem
1   Zentrum familiärer Brust- und Eierstockkrebs, Center for Integrated Oncology (CIO) Universitätsklinik Köln, Köln, Deutschland
,
R Schmutzler
1   Zentrum familiärer Brust- und Eierstockkrebs, Center for Integrated Oncology (CIO) Universitätsklinik Köln, Köln, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Wir verzeichnen eine steigende Anzahl prophylaktischer beidseitiger (bpMTX) und kontralateraler prophylaktischer Mastektomien (cpMTX) nach einseitiger Brustkrebserkrankung. Die wichtigen Aspekte der Lebensqualität (QoL) und des verbleibenden Karzinomrisikos nach pMTX werden hier erstmals für ein Hochrisikokollektiv junger BRCA1/2-Mutationsträgerinnen dargestellt.

    Probandinnen und Methoden:

    Die postoperative Lebensqualität und Zufriedenheit nach bpMTX und cpMTX wurde bei 134 Mutationsträgerinnen mittels des BreastQ™-Fragebogens ermittelt. Bei 170 Probandinnen wurde ein postoperatives MRT zur Beurteilung von Restdrüsengewebes nach pb/pcMTX ausgewertet. Im Rahmen der jährlichen Sonografie wurde das Follow-up dokumentiert.

    Ergebnisse:

    BreastQ™-Fragebögen wurden von 134 der 250 Studienteilnehmerinnen (53,6%) zurückgesandt. 44 gesunde und 90 einseitig erkrankte Patientinnen wurden über durchschnittlich 40,8 (4 – 221) Monate nachbeobachtet.

    Die operierten Mutationsträgerinnen zeigen in physischem und sexuellem Wohlbefinden reduzierte Werte. Einseitig an Brustkrebs erkrankte Patientinnen waren dabei signifikant unzufriedener als gesunde Mutationsträgerinnen.

    Es zeigte sich kein Unterschied in der QoL und Zufriedenheit hinsichtlich der Operationsmethode (skin sparing Mastektomie n = 38 vs. nipple-sparing/subcutaner Mastektomie n = 66) bzw. der Art der Brustrekonstruktion (autolog n = 21 vs. heterolog n = 104).

    Zwei Patientinnen erlitten ein in-Brust, drei ein axilläres Rezidiv nach therapeutischer MTX ohne adjuvante Bestrahlung. Zwei Neuerkrankungen sind 2 bzw. 5 Jahre nach der pMTX aufgetreten.

    Zusammenfassung:

    Die Ergebnisse der Analyse von Qol und Zufriedenheit der Mutationsträgerinnen nach prophylaktischen Brustoperationen gehen in die Beratung Ratsuchender vor diesen operativen Eingriffen ein. Die Auswertung der pMTX hinsichtlich des Rezidiv- und Restrisikos erfolgt in der gesamten prospektiven Kohorte des DK.


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