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DOI: 10.1055/s-0038-1671298
Uterine Karzinosarkome (UKS) – Klinik, Diagnostik und operative Primärtherapie – Effekt auf die Überlebensdaten
Publication History
Publication Date:
20 September 2018 (online)
Zielsetzung:
Das UKS gilt mehrheitlich als ein vom Endometrium ausgehendes, hochmalignes sarkomatös entdifferenziertes Endometriumkarzinom. Betreffs der Ergebnisse der präoperativen bioptischen Methoden, der angewendeten Operationsmethoden sowie der prognostischen Relevanz der sarkomatösen Tumorkomponente existieren bisher nur wenige Daten für Deutschland.
Materialien/Methoden:
Aus dem Datenpool des DKSM wurden 192 UKS aller Stadien nach den oben genannten Kriterien analysiert.
Ergebnisse:
Das Alter der Frauen zum Zeitpunkt der Erstdiagnose betrug im Mittel 63,8 Jahre. FIGO-Stadien: Stadium I (40,1%, medianes Überleben 30,4 Monate), Stadium II (7,3%, medianes Überleben 49,7 Monate), Stadium III (26,6%, medianes Überleben 27 Monate) und Stadium IV (23,4%, medianes Überleben 22,5 Monate). Von 157 durchgeführten Abrasiones wurde in nur 65% der Fälle primär die Diagnose eines UKS gestellt. Die häufigsten Fehldiagnosen waren ein Endometriumkarzinom (22,9%) und ein reines Sarkom (7,6%). Das UKS hatte einen maximalen Tumordurchmesser von 17,5 cm (im Mittel 6 cm). 65,6% hatten eine homologe und 30,2% eine heterologe Tumorkomponente mit vorwiegend chondroiden (51,7%) und rhabdomyoiden (36,2%) Anteilen. Die sarkomatöse Komponente hatte keinen Einfluss auf das Überleben. In 32,3% war die Zervix bereits bei Diagnosestellung infiltriert. Insgesamt wurden 2,1% der UKS mittels einer suprazervikalen Hysterektomie (HE), 42,2% mittels einer radikalen und 49% mittels einer totalen HE operiert. Eine pelvine/paraaortale Lymphonodektomie erfolgte in 70,3% (35,6% positiv) und eine Netzresektion bzw. Biopsie in 44,8% (27,9% Tumorbefall) der Fälle. Patientinnen mit einem Alter ≥70 Jahren hatten ein signifikant schlechteres rezidivfreies und Gesamtüberleben.
Zusammenfassung:
Bei einer fraktionierten Abrasio muss mit Fehldiagnosen gerechnet werden. Der Einfluss einer heterologen Tumorkomponente als negativer Prognosefaktor ist weiterhin nicht belegt.
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