Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2018; 28(05): 304
DOI: 10.1055/s-0038-1673263
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Onkologische Rehabilitation und berufliche Wiedereingliederung onkologischer Patienten unter den Prämissen des Wiedereingliederungsteilzeitgesetzes – Ergebnisse einer Expertenbefragung

R Crevenna
1   Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin, Medizinische Universität Wien
,
F Cenik
1   Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin, Medizinische Universität Wien
,
M Keilani
1   Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin, Medizinische Universität Wien
,
B Mähr
2   Therapiezentrum Rosalienhof, Versicherungsanstalt öffentlich Bedienstete
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Publication History

Publication Date:
11 October 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Im „Cancer survivorship“ spielen die Themen „Onkologische Rehabilitation“, „Wiedereingliederung“ und „Return to work“ eine zunehmend wichtige Rolle für Patienten im arbeitsfähigen Alter. Seit 1. Juli 2017 ist in Österreich das Wiedereingliederungsteilzeitgesetz (WIETZ) in Kraft. Dieses hat Implikationen auf Krebspatienten im arbeitsfähigen Alter, namentlich auf deren Rehabilitation und beruflichen Wiedereinstieg.

    Methodik:

    Expertenbefragung an 30 Experten zum Thema Onkologische Rehabilitation und Wiedereingliederungsmanagement. Diese erfolgte Monate nach Inkrafttreten des Wiedereingliederungsteilzeitgesetzes durch Zusendung eines selbstkonstruierten, strukturierten Fragebogens. Es erfolgte eine deskriptive (und auch qualitative) Auswertung.

    Ergebnisse:

    Hohe Awareness zum Thema WIETZ. Krebspatienten deren berufliche Tätigkeit durch schwere körperliche Belastung oder spezielle Aufgaben gekennzeichnet sind, haben auch nach Eintreten des Wiedereingliederungsteilzeitgesetzes weiterhin Barrieren für eine erfolgreiche berufliche Wiedereingliederung. Für einige Berufe war schon vor dem Wiedereingliederungsteilzeitgesetz eine erfolgreiche Wiedereingliederung gut möglich – für diese ist ein zusätzlicher Benefit durch das WIETZ zu erwarten. Für die Wiedereingliederung onkologischer Patienten (mit oder ohne Wiedereingliederungsteilzeitgesetz) scheinen Maßnahmen der Physikalischen Medizin, insbesondere die Medizinische Trainingstherapie eine herausragende Rolle zu spielen.

    Schlussfolgerung:

    Patienten mit Krebserkrankungen sollten bereits ab der Diagnosestellung über die Möglichkeiten sowie die Prämissen (Onkologische Rehabilitation, WIETZ etc.) einer Wiedereingliederung informiert werden. Neben einer breiten Awareness für das Thema und der Bereitschaft informierter Arbeitgeber, Arbeitnehmer und behandelnder Ärzte sowie arbeitsmedizinischen und betriebsärztlichen Ressourcen spielt die flächendeckende Bereitstellung adäquater Möglichkeiten zur physikalisch-medizinischen Rekonditionierung eine herausragende Rolle.


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