Pneumologie 2019; 73(03): 190
DOI: 10.1055/s-0038-1676415
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rechtsseitige wechselnde intrathorakale Raumforderung – eine diagnostische Herausforderung – Symptomatische Perikardzyste

S Meltschack
1   Klinik für Klinik für Viszeral-, Thorax-, Gefäß- und Kinderchirurgie
,
J Müller
1   Klinik für Klinik für Viszeral-, Thorax-, Gefäß- und Kinderchirurgie
,
K Wetzer
2   Klinik für Pneumologie und Schlafmedizin, Lausitzer Seenlandklinikum, Hoyerswerda
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Publication History

Publication Date:
12 March 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Die Patientin kollabierte aus unklarer Ursache beim Autofahren und wurde in einem auswärtigen Krankenhaus stationär aufgenommen. Dabei fiel eine unklare wie eine Mütze auf dem Zwerchfell aufsitzende Raumforderung im CT-Thorax auf. Die Dichte entsprach nicht Fett, aber eher einer gallertartigen Flüssigkeit. Eine Punktion war sonographisch nicht möglich. Es könnte sich auch um eine Einblutung handeln, die nur thorakoskopisch zu klären wäre. Wir entschlossen uns zu einer Beobachtung von 4 Wochen. Dann stellte sich diese Flüssigkeit im großen Lappenspalt dar und war sehr gering lateral sonographisch sichtbar, eine Punktion wäre nur mit hohem Risiko möglich. Wir stellten die Differenzialdiagnose einer wandernden Perikardzyste.

    Operation:

    Die Operation legten wir als 4-Loch VATS rechtsseitig aus. Es zeigt sich eine sehr große Pericardzyste die ventral caudal am Zwerchfellwinkel die Verbindung zum Pericard hat. Die Zyste wird geklemmt, hochgehoben und eröffnet, ca. 200 ml abgesaugt und der Stiel zum Pericard dargestellt. Abtragung der Zyste an der Basis mit dem Endo GIA Echelon 2 × 45 mm blau.

    Diskussion:

    Perikardzysten sind relativ seltene gutartige Tumore (Inzidenz ca. 1:100.000). Etwa 7% aller Mediastinaltumoren entsprechen einer Perikardzyste. Die Zystenwand entspricht mesothelialen Gewebe, wie in unserem Fall. Über 50% der Zysten sind asysmptomatisch, sie können aber auch Atemnot, retrosternale Schmerzen und Dysphagien hervorrufen.

    Das Management von Perikardzysten ist abhängig von der Charakteristik und auftretenden Symptomen. Es gibt auch spontane Rückbildungen. Die Therapie reicht von transthorakalen mittels Echokardiografie, Sonografie und CT-gestützten Punktionen bis zur thorakoskopischen Resektion. Spontanrupturen wurden zudem beschrieben.

    Die Besonderheit in hier, ist die Mobilität der gestielten Zyste im Pleuraraum die eine pleurale Reizung hervorrief mit anschließender vagaler Synkope.


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