Z Gastroenterol 2019; 57(01): e32
DOI: 10.1055/s-0038-1677125
2. Clinical Hepatology, Surgery, LTX
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nierenperfusion und -steifigkeit als Marker unterschiedlicher renaler Auswirkungen der Leberzirrhose

C Hagel
1   Universitätsmedizin Mannheim, Germany
,
T Andreas
1   Universitätsmedizin Mannheim, Germany
,
E Matthias
1   Universitätsmedizin Mannheim, Germany
,
H Svetlana
2   Department of Medical Statistics and Biomathematics, University Hospital Mannheim, Germany
,
C Antoni
1   Universitätsmedizin Mannheim, Germany
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
04 January 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Die Prognose der Leberzirrhose wird bereits durch geringere Verschlechterungen der Nierenfunktion maßgeblich verschlechtert [1,2]. Diese können aufgrund des späten Anstiegs des Serumkreatinins nur unzureichend erfasst werden [2, 3]. Für die indirekte Bewertung der renalen Durchblutung erwies sich das Acoustic Radiation Force Impulse Imaging (ARFI) bei der diabetischen Nephropathie [4] und der Nierentransplantation [3] als vielversprechend.

    Ziele:

    Ziel dieser prospektiven Studie ist die Evaluation der Nierensteifigkeit mittels ARFI-Technologie im Vergleich zur Duplex-Perfusionsmessung in Korrelation zur Leberfibrose und -zirrhose.

    Methodik:

    In die Studie wurden Patienten mit Leberzirrhose mit (LZ-A) und ohne Aszites (LZ), Patienten mit einer chronischen Lebererkrankung ohne Zirrhose (F2 – 3) sowie gesunde Patienten mit geringer Fibrose (F0 – 1) gesunde Probanden (Ko) eingeschlossen. Bei allen wurde die Steifigkeit der rechten Niere mittels ARFI bestimmt und die Nierendurchblutung im Doppler-Ultraschall untersucht.

    Ergebnis:

    Es wurden insgesamt 123 Patienten/Probanden eingeschlossen (33 LZ-A, 59 LZ, 11 F2 – 3, 10 F0 – 1, 10 Ko) eingeschlossen. LZ-A haben eine niedrigere durchschnittliche Nierensteifigkeit als LZ (p < 0,01),

    F0 – 1 (p = 0,02) und die zusammengefasste Gruppe von Studienteilnehmern ohne Zirrhose (Ko, F0 – 1, F2 – 3; p < 0,001). Für den Child-Pugh-Score findet sich kein Unterschied in der Steifigkeit zwischen Child-Pugh A und B, aber ein signifikanter Unterschied zu C (A (p < 0.001), B (p = 0,02)) (s. Abb. 1)

    Im Duplex haben LZ-A und LZ einen höheren Pulsations-Index (PI) (LZ-A p < 0.01, LZ p < 0.001) als F2 – 3, F0 – 1 und Ko.

    ARFI (r = –0,35; p < 0,001) und PI (r = 0,37; p < 0.001) korrelieren über alle Zirrhosepatienten hinweg deutlich mit dem MELD-Score, aber nicht miteinander (r = –0,17, p = 0,065).

    Schlussfolgerung:

    Die Nierensteifigkeit und die Duplexparameter scheinen verschiedene renale Auswirkungen zu messen. Dabei scheint die Nierensteifigkeit möglicherweise spätere Auswirkungen als der Pulsationsindex abzubilden.

    [1] Gines, P., et al., Hepatorenal syndrome. Lancet, 2003. 362(9398): p. 1819 – 27.

    [2] Tsien, C.D., R. Rabie, and F. Wong, Acute kidney injury in decompensated cirrhosis. Gut, 2013. 62(1): p. 131 – 7.

    [3] Acevedo, J.G. and M.E. Cramp, Hepatorenal syndrome: Update on diagnosis and therapy. World J Hepatol, 2017. 9(6): p. 293 – 299.

    [4] Bob, F., et al., Ultrasound-Based Shear Wave Elastography in the Assessment of Patients with Diabetic Kidney Disease. Ultrasound Med Biol, 2017. 43(10): p. 2159 – 2166.


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