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DOI: 10.1055/s-0038-1677128
Bei Patienten mit homozygotem Alpha1-Antitrypsinmangel (Pi*ZZ) ist die Substitution von Alpha1-Antitrypsin mit besseren Leberparametern assoziiert
Publication History
Publication Date:
04 January 2019 (online)
Hintergrund:
Der homozygote Alpha1-Antitrypsin-Mangel (Genotyp Pi*ZZ) stellt eine der häufigsten genetischen Erkrankungen dar und schränkt durch die Entwicklung einer Lungen- und Lebererkrankung die Lebensqualität vieler Betroffener stark ein. Während die Alpha1-Antitrypsin (AAT) -Substitutionstherapie die Progression von Pi*ZZ-bedingten Lungenerkrankungen hemmt, ist die Wirkung auf die Leber bis jetzt unbekannt. Da die AAT-Substitution die Produktion des potentiell toxischen Pi*Z in vitro verringert, haben wir die Leberparameter bei Pi*ZZ-Patienten mit und ohne AAT-Substitution verglichen.
Methoden:
Insgesamt wurden 481 europäische, erwachsene Pi*ZZ-Träger (336 deutsche, 62 österreichische, 40 portugiesische, 25 dänische und 18 spanische) ohne vorbekannte Lebererkrankung einer systematischen klinischen und einer laborchemischen Untersuchung unterzogen, um hepatische Komorbiditäten auszuschließen und pulmonale Symptome zu quantifizieren. Als weiteres Korrelat einer Leberfibrose wurde die Lebersteifigkeit mittels transienter Elastografie gemessen. Leberbezogene Parameter wurden in Pi*ZZ-Trägern mit (275) und ohne (206) AAT-Substitutionstherapie verglichen. Die Ergebnisse wurden multivariat analysiert und nach Alter, Geschlecht, BMI und Diabetes mellitus adjustiert.
Ergebnisse:
Wie erwartet, waren Pi*ZZ-Träger, die eine AAT-Substitutionstherapie erhielten, älter (58 vs. 51 Jahre) und wiesen eine weiter fortgeschrittene Lungenerkrankung auf. Dies wurde durch höhere CAT (COPD Assessment Test: 19 vs. 14 Punkte) -Werte und eine häufigere Notwendigkeit einer Langzeit-Sauerstoffbehandlung (35% vs. 11%) demonstriert. Im Gegensatz dazu zeigten Substituierte aber eine niedrigere Serum-yGT-Aktivität (87% ULN vs.91% ULN, p =.007) und eine niedrigere Lebersteifigkeit (6.1 vs.6.7 p =.017). Als weitere Marker der Leberfibrose waren bei substituierten Patienten APRI-Werte (0.31 vs. 0,34, p =.009) und Fib4-Werte (1.28 vs.1.38, p<.0001) erniedrigt. Weiterhin wiesen Substituierte höhere Thrombozyten Zahlen (235 vs. 229, p =.041) auf (Marker der portalen Hypertension). Eine multivariable Analyse bestätigte die Assoziation der AAT-Substitution mit verbesserten Leber-Parametern.
Zusammenfassung:
Zusammenfassend deuten diese Daten darauf hin, dass die AAT-Substitution das Ausmaß der Pi*ZZ-assoziierten Leberschädigung vermindern könnte. Prospektive Studien sind aber erforderlich, um diese Beobachtung zu bestätigen und die zugrundeliegenden Mechanismen zu identifizieren.
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