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DOI: 10.1055/s-0039-1677994
Der Stellenwert der endobronchialen Sonographie der intrathorakalen Lymphknoten bei Patienten mit reaktivem Interferon Gamma Release Essay (IGRA)
Publication History
Publication Date:
19 February 2019 (online)
In weiten Teilen Asiens und Afrikas gibt es eine erhöhte Prävalenz an Lymphknotentuberkulosen (LKT). Bei den seit 2015 verstärkt zugewanderten Menschen aus diesen Gebieten werden häufig latente Tuberkulosen diagnostiziert, ohne dass die konsekutiv durchgeführten Röntgen-Thorax-Untersuchung eine aktive Lungenerkrankung wahrscheinlich macht. So stellt sich die Frage, ob bei reaktivem IGRA in dieser Population eine konservative Röntgenaufnahme alleine ausreichend ist, um eine behandlungspflichtige Infektion mit M. tuberculosis auszuschließen. Eine endobronchiale Ultraschalluntersuchung (EBUS) könnte hier eine sinnvolle Ergänzung darstellen.
Wir untersuchten in einer retrospektive Fallserienanalyse zum einen mehr als 1800 EBUS-Bronchoskopien der Lungenklinik Heckeshorn seit 2015 und zum anderen analysierten wir bei allen Patienten mit therapierter LKT die Häufigkeit der Diagnosestellung mittels EBUS.
Bei 87 Patienten erfolgte zur Tuberkulosediagnostik eine EBUS-Lymphknotenpunktion und mykobakteriologische Diagnostik aus Bronchialsekret (BS) oder bronchoalveolärer Lavage (BAL) bei Verdacht auf eine LKT. Der Nachweis von M. tuberculosis gelang bei 36 der 87 Patienten aus den Lymphknoten-Punktaten (41%). Bei mehr als der Hälfte der Fälle (23/36; 67%) war die Probe aus dem EBUS-Punktat früher kulturell positiv als die entsprechenden Proben aus BS und/oder BAL.
Von den im selben Zeitraum insgesamt klinisch diagnostizierten und therapierten Patienten mit intrathorakaler LKT wurden 40 auch mit EBUS-Lymphknotenpunktion untersucht. Hier gelang bei 16 von 40 (40%) ein kultureller Nachweis.
Diese kulturelle Nachweisrate in unserem Krankengut unterstreicht den Stellenwert der EBUS-Technik zum Nachweis einer aktiven LKT. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Empfehlungen zum Vorgehen bei Patienten mit einer hohen Wahrscheinlichkeit einer LKT. Jedoch scheinen sonografische und CT-morphologische Kriterien für pathologische LK (z. B. Diameter und Sonomorphologie) in unserem Untersuchungsgut ausreichend, um die Ultraschall-geschützte Punktion in einer IGRA positiven Population zu rechtfertigen.
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