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DOI: 10.1055/s-0039-1678003
Das Exazerbationsrisiko der COPD als Funktion des Zusammenspiels von Lungenfunktion, Säure-Basen-Status, Nierenfunktion, und Medikation: Daten aus der COSYCONET-Studie
Publication History
Publication Date:
19 February 2019 (online)
Für den klinischen Zustand von Patienten mit COPD, insbesondere während Exazerbationen, ist der Säure-Basen-Haushalt von entscheidender Bedeutung Dieser ist jedoch für den stabilen, weitgehend kompensierten Zustand wenig untersucht. Wir prüften im Rahmen der COSYCONET-Studie, inwieweit Säure-Basen-Status, glomeruläre Filtrationsrate (eGFR, Kreatinin-CKD-EPI-Formel), Lungenfunktion (FEV1, ITGV, TLCO) und Exazerbationsrisiko gemäß GOLD miteinander zusammenhängen. Hierbei wurde die für den Säure-Basen-Haushalt relevante Medikation (Diuretika, Steroide) berücksichtigt. Insgesamt wurden 1506 Patienten aus Visite 1 in die Analyse eingeschlossen (955 m, 551 w; Alter 64.5 ± 8.1 Jahre; GOLD ABCD(mMRC) 618/357/202/329; GOLD 1 – 4 145/677/562/122; eGFR 82.3 ± 16.9 min/1.73m2). Die Zusammenhangsstruktur der Messgrößen wurde mittels Strukturgleichungsmodellen quantifiziert, die ein Netzwerk von Beziehungen zu modellieren erlauben; hierbei wurden alle Parameter für Geschlecht, Alter, BMI und Packyears adjustiert. Das Exazerbationsrisiko hing von der Nierenfunktion ab, auch wenn andere Einflussgrößen berücksichtigt wurden, nämlich Lungenfunktion und Sauerstofftransportkapazität des Blutes; letztere hing von der TLCO ab. Der Base-Exzess (BE) war mit Lungen-und Nierenfunktion gekoppelt, ferner mit PaCO2 und Bikarbonat, und spielte eine zentrale Rolle als indirekter Prädiktor des Exazerbationsrisikos. Diuretika hatten einen Effekt auf eGFR, BE und Lungenfunktion, orale Steroide auf BE, Lungenfunktion und Exazerbationsrisiko, inhalative Steroide auf Lungenfunktion und Exazerbationen, nicht auf BE. Die gefundenen Assoziationen (allesamt p < 0.05) waren robust gegenüber der Berücksichtigung der Medikation sowie einer LTOT. Die vorliegenden Daten zeigen, dass auch in stabilem Zustand der COPD der Säure-Basen-Haushalt und die Nierenfunktion Prädiktoren des Exazerbationsrisikos darstellen, selbst wenn man die multiplen Beziehungen der Parameter zueinander sowie die Interferenz mit der Medikation in Rechnung stellt.
Mit Unterstützung des BMBF und des DZL.
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