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DOI: 10.1055/s-0039-1678066
Kleinzelliges Lungenkarzinom-Auswertung des klinischen Krebsregisters der ELK Berlin
Publication History
Publication Date:
19 February 2019 (online)
Bei 15 – 20% der Lungenkrebspatienten wird ein kleinzelliges Lungenkarzinom (SCLC) diagnostiziert. Dieser Tumor gehört zur Gruppe der neuroendokrinen Tumoren der Lunge und ist durch aggressives Wachstum und frühzeitige Metastasierung gekennzeichnet. Ein kurativer Therapieansatz ist nur in seltenen Fällen möglich. Die Systemtherapie steht im Vordergrund.
Wir haben die Daten unseres Lungenkrebsregisters bezüglich der Pat. mit histologisch gesichertem SCLC ausgewertet. Eingeschlossen wurden Pat. mit einer Erstdiagnose zwischen 1997 – 2017. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 1751 Pat. erfasst. Auffällig war eine Dominanz der männlichen Patienten (66%). Das mediane Erkrankungsalter lag bei 65,7 Jahren. Bereits bei 68% der Patienten bestand zum Zeitpunkt der Erstdiagnose ein Tumorstadium IV. Von diesen erhielten 91% eine platinbasierte Erstlinien-Chemotherapie in Kombination mit Etoposid. Bei ca. 20% der Pat. wurden 4 Zyklen, bei 40% der Pat. 6 Zyklen Chemotherapie appliziert. Nach Beginn der Erstlinientherapie musste bei 47% der Pat. ein Tumorprogress innerhalb der ersten 6 Monate konstatiert werden (early progress), bei 34% der Pat. zwischen 6 und 12 Monaten nach Therapiebeginn. Lediglich 33% der Pat. erhielten eine Zweitlinientherapie, hier zumeist mit Topotecan.
24,2% der Pat. wurden bei Nachweis von Hirnmetastasen bestrahlt. Bei 11,9% der Pat. erfolgte eine PCI. Eine Radiatio der Lunge/des Mediastinums wurde bei 33,4% der Pat. überwiegend im Tumorstadium IIIA/B durchgeführt.
Das 2-Jahres-Überleben der chemotherapeutisch behandelten Pat. lag bei insgesamt bei 18,2% und hat sich im Vergleich der Diagnosezeiträume nicht signifikant verbessert.
Fazit: Das kleinzellige Lungenkarzinom gehört noch immer zu den schlecht zu behandelnden Tumorentitäten. Neue Therapiekonzepte sind notwendig um eine Prognoseverbesserung zu erreichen. Hier kommt zukünftig möglicherweise der Immunonkologie eine Bedeutung zu.
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