Pneumologie 2019; 73(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1678199
Posterbegehung (P15) – Sektion Kardiorespiratorische Interaktion
Kardiorespiratorische Interaktionen: Pulmonale Hypertonie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss einer früh-sequenziellen Kombinationstherapie mit PDE5-Inhibitoren und Endothelinrezeptorantagonisten auf die pulmonale Hämodynamik bei Patienten mit neu diagnostizierter pulmonal arterieller Hypertonie

T Kramer
1   Klinik III für Innere Medizin, Herzzentrum, Universitätsklinik Köln
,
D Dumitrescu
1   Klinik III für Innere Medizin, Herzzentrum, Universitätsklinik Köln
,
F Gerhardt
1   Klinik III für Innere Medizin, Herzzentrum, Universitätsklinik Köln
,
P Nattmann
1   Klinik III für Innere Medizin, Herzzentrum, Universitätsklinik Köln
,
C Hohmann
1   Klinik III für Innere Medizin, Herzzentrum, Universitätsklinik Köln
,
S Baldus
2   Universität zu Köln, Herzzentrum Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie und Internistische Intensivmedizin
,
S Rosenkranz
3   Department of Cardiology, University of Cologne
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
19 February 2019 (online)

 
 

    Hintergrund Aktuelle Studienergebnisse haben gezeigt, dass eine initiale duale Kombinationstherapie mit Endothelinrezeptorantagonisten (ERA) und Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (PDE5i) bei Patienten mit neu diagnostizierter pulmonal arterieller Hypertonie (PAH) mit einer Reduktion der Morbiditäts- und Mortalitätsereignisse einhergeht. Es liegen jedoch keine Daten über die Auswirkungen dieses Ansatzes auf die Hämodynamik vor, und es bleibt unklar, ob eine schnelle sequenzielle Kombinationstherapie ebenfalls wirksam ist.

    Ziele Erfassung der Auswirkungen einer früh-sequenziellen Kombinationstherapie mit PDE5i und ERA auf die Hämodynamik – gemessen per Rechtsherzkatheter (RHK) – sowie auf klinische Parameter während des frühen Follow-up.

    Methoden 40 Patienten mit neu diagnostizierter PAH wurden mit PDE5i oder ERA behandelt, gefolgt von der Hinzunahme der jeweils anderen Wirkstoffklasse innerhalb von 4 Wochen. Alle Patienten unterzogen sich initial und während des frühen Follow-up einem RHK.

    Ergebnisse Die mittlere Zeit von Diagnosestellung mittels initialem RHK und Verlaufs-RHK betrug 8 ± 2 Monate. Unter Therapie zeigten sich eine substanzielle Verringerung des mPAP (50,5 ± 2,2 auf 38,4 ± 1,8 mmHg; −23,9%) sowie des PVR (11,3 ± 0,9 auf 5,9 ± 0,5 WU; −48,4%), der Herzindex nahm signifikant zu (2,1 ± 0,1 auf 2,8 ± 0,1 ml/min/m²; +33,2%) (alle p < 0,01). Diese hämodynamische Verbesserung korrelierte mit verbesserten klinischen Parametern, einschließlich 6MWD (336 ± 24 auf 404 ± 22 m; p < 0,05), NTproBNP (1,432 ± 290 auf 561 ± 100 ng/l) und WHO-FC. Diese Effekte zeigten sich sowohl bei Patienten ohne (n = 29) als auch mit kardiovaskulären Komorbiditäten (BMI > 30 kg/m², Bluthochdruck, Diabetes, KHK [≥ 3]; n = 11), obgleich der Baseline-PVR bei PAH-Patienten mit Komorbiditäten niedriger (7,9 ± 0,8 vs. 12,7 ± 1,1 WU) und die PVR-Reduktion weniger ausgeprägt war (−35,0% vs. −51,9%), im Vergleich zu Patienten ohne Komorbiditäten.

    Fazit Die früh-sequenzielle Kombinationstherapie mit PDE5i und ERA verbessert innerhalb weniger Monate substanziell die pulmonale Hämodynamik. Dieser Effekt korrelierte mit prognostisch bedeutsamen klinischen Parametern und zeigte sich sowohl bei Patienten ohne als auch bei Patienten mit kardiovaskulären Risikofaktoren, wenngleich auch in geringerem Ausmaß.


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