Pneumologie 2019; 73(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1678222
Posterbegehung (P17) – Sektion Klinische Pneumologie
Die bunte Welt der klinischen Pneumologie – Kasuistiken I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

PTLD – eine seltene Komplikation nach Lungentransplantation

W Meschede
1   Uniklinik Freiburg, Pneumologie
,
S Fähndrich
1   Uniklinik Freiburg, Pneumologie
,
TC Köhler
1   Uniklinik Freiburg, Pneumologie
,
BC Frye
1   Uniklinik Freiburg, Pneumologie
,
I Hettich
2   Uniklinik Freiburg
,
R Marks
2   Uniklinik Freiburg
,
J Müller-Quernheim
1   Uniklinik Freiburg, Pneumologie
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
19 February 2019 (online)

 
 

    Einleitung Die Lungentransplantation ist die Ultima Ratio bei einer Cystischen Fibrose im Endstadium. Nach Transplantation ist eine Immunsuppression mit Steroiden, Calcineurininibitoren und Mycophenolat-Mofetil notwendig, diese begünstigt CMV- und EBV-Reaktivierungen. Immunsuppressive Therapie und Virusreaktivierung können zu einer posttransplantations-lymphoproliferativen Erkrankung (PTLD) führen.

    Fall Ein 28-jähriger Patient mit Cystischer Fibrose wurde 03/2018 bei rezidivierenden Exazerbationen und konsekutiver lungenfunktioneller Verschlechterung doppelseitig lungentransplantiert. Drei Monate nach Transplantation kam es zu einer CMV- und EBV-Reaktivierung, die immunsuppressive Therapie wurde angepasst und die antivirale Therapie eskaliert. Bei initial unauffälligem bronchoskopischem Befund zeigte sich vier Monate nach Transplantation eine auffällige Schleimhautveränderung im Bereich der Hauptcarina. Histologisch konnte ein blastäres B-Zell-Infiltrat im Sinne einer PTLD nachgewiesen werden. Es wurden RNA-Transkripte des Eppstein-Barr-Virus in den Blasten nachgewiesen.

    Diagnostik Als Staginguntersuchung erfolgte eine PET-CT, diese zeigte weitere Lymphommanifestationen im Bereich der Lunge (Rundherde im Transplantat), des Humerus und des Dünndarms.

    Therapie Nach Vorphase mit Decortin wurde eine Therapie mit Rituximab eingeleitet. Eine Verlaufskontrolle mittels PET-CT ist geplant. Bei unzureichendem Therapieansprechen erfolgt eine Chemotherapie mit R-CHOP.

    Schlussfolgerung Die PTLD kann als Frühkomplikation nach Lungentransplantation auftreten und erfordert eine rechtzeitige Diagnostik und Therapie. Insbesondere im ersten Jahr nach Transplantation ist eine engmaschige Nachsorge notwendig.


    #