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DOI: 10.1055/s-0039-1678306
Seltene immunologische Ursache für “Asthma” mit Mittellappensyndrom
Publication History
Publication Date:
19 February 2019 (online)
Wir berichten über ein 11 jähriges Mädchen aus Syrien, das sich wegen produktivem Husten und belastungsabhängiger Symptomatik bei bekanntem Asthma bronchiale nach erfolgloser antibiotischer und inhalativer Behandlung vorstellte. Radiologisch fanden wir ein ausgeprägtes Mittellappensyndrom und Bronchiektasien im Mittellappen und in beiden Unterlappen. Bronchoskopisch wurde eine schwere eitrige Bronchitis diagnostiziert, welche nach Resistogramm antibiotisch behandelt wurde. Serologisch zeigten sich fehlende Impfantikörper und erniedrigte Spiegel für IgG, IgG-Subklassen, IgA und IgE bei normalen B- und T-Zellzahlen, sowie normalem IgM-Spiegel. In der erweiterten Familienanamnese waren mehrere Kinder an Glioblastomen verstorben. Die Suche nach einer angeborenen Immundefizienz wurde daher gezielt auf eine Mutationssuche in PMS2 erweitert. Genetisch wurde eine heterozygote Mutation im PMS2-Gen bestätigt. PMS2 ist ein mismatch repair (MMR) Gen, welches in den Klassenwechsel (class switch recombination, CSR) der B-Zellen involviert ist. Ein Defekt des CSR ist eine seltene primäre Defizienz der humoralen Immunantwort, welche durch das Fehlen derjenigen Immunglobuline, die nach Isotypenwechsel der B-Zellen entstehen (IgG/IgA/IgE), charakterisiert ist. Eine heterozygote PMS2-Mutation führt außer einer humoralen Immunstörung variablen Ausmaßes zu einem sog. Lynchsyndrom mit mäßiger Prädisposition für Malignome des Gastrointestinal- und Urogenitaltrakts (hereditäres nicht-polypöses Colon-Ca-Syndrom). Bei biallelischer Mutation liegt ein konstitutionelles Mismatch-Repair-Defekt Syndrom vor mit hoher Malignomneigung bereits im Kindesalter,u. a. für Glioblastome.
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