Pneumologie 2019; 73(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1678314
Freie Vorträge (FV DGP 13) – Sektion Allergologie und Immunologie
Pneumologische Immunologie und Allergologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Antinukleare Antikörper (ANA) bei Patienten mit exogen allergischer Alveolitis (EAA): Neue Ansätze aus einer Doppel-Kohorte Untersuchung

F Bonella
1   Interstitial and Rare Lung Disease Unit, Ruhrlandklinik, University Hospital, University of Duisburg-Essen
,
U Costabel
1   Interstitial and Rare Lung Disease Unit, Ruhrlandklinik, University Hospital, University of Duisburg-Essen
,
M Joest
2   Malteser Lungen- und Allergiezentrum Bonn
,
M Rolke
3   Facharzt für Innere Medizin & Pneumologie, Praxis Drs. Rolke & Rückert, Allergologie
,
J Sennekamp
2   Malteser Lungen- und Allergiezentrum Bonn
,
DS Koschel
4   Fachkrankenhaus Coswig, Abteilung Innere Medizin und Pneumologie
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
19 February 2019 (online)

 
 

    Einleitung Bei einer vorherigen Untersuchung wurde ein positiver ANA-Titer bei 39% der Patienten mit EAA nachgewiesen, jedoch wurde bislang keine Korrelation mit dem Krankheitsverlauf gefunden. In der aktuellen Studie wird die Prävalenz und die klinische Bedeutung der ANA-Positivität bei EAA-Patienten in zwei verschiedenen Kohorten überprüft und validiert.

    Patienten und Methoden Insgesamt wurden 95 konsekutive Patienten (40 M, 55 F) aus zwei Kohorten K1 (Essen n = 54) und K2 (Coswig n = 41) untersucht. Das Screening auf ANA wurde mittels indirekter Immunfluoreszenz (iIFT) durchgeführt (Positivität bei einem Titer ≥ 1 : 160). Krankheitsprogression wurde als Abfall der FVC > 10% Soll und/oder der DLCO ≥ 15% Soll und/oder Zunahme des radiologischen Befunds definiert. Es erfolgte eine uni- und multivariate Analyse bezüglich der Prädiktoren des Krankheitsprogresses.

    Ergebnisse Bezüglich der Patientencharakteristika war K1 jünger als K2 (56 ± 16 vs. 64 ± 11, p = 0.002) und hatte eine längere Krankheitsdauer (61 ± 5 vs. 47 ± 9, p = 0.057). Die Lungenfunktionsparameter, BAL-Zellanalyse und die Verteilung der spezifischen IgG-Antikörper (Vogelantigene, Schimmelpilze oder beides) unterschieden sich zwischen den Kohorten nicht. Insgesamt waren 43% aller Patienten ANA-positiv. Während der Beobachtungszeit hatten 43% der Patienten einen Progress. ANA-positive Patienten wiesen eine signifikant kürzere Zeitdauer bis zum Krankheitsprogress auf als ANA-negative (17 ± 2.4 vs. 32 ± 4.5 Monate, p = 0.002). DIe multivariate Analyse ergab für die ANA-Positivität den stärksten prädiktiven Wert für den Krankheitsprogress (HR 3.017, p = 0.002). Nur bei der K2 war eine Stratifizierung der Patienten nach ANA-Status mit der Zeitdauer bis zum Krankheitsprogess signifikant assoziiert (Log Rank p = 0.005).

    Schlussfolgerung Mehr als ein Drittel der Patienten mit EAA sind ANA-positiv. Dabei scheint ein positiver ANA-Titer mit einem erhöhten Risiko eines Krankheitsprogresses assoziiert zu sein.


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