Nuklearmedizin 2019; 58(02): 125-126
DOI: 10.1055/s-0039-1683530
Vorträge
Medizinische Physik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nieren-Dosimetrie unter Therapie mit Lu-177-Radiopharmaka: Vergleich dreier Kalibrationsverfahren für Ganzkörper-Szintigrafien (GKSz) versus quantitative SPECT/CT (qSPECT/CT)

B Leonhäuser
1   Universitätsklinikum Regensburg, Nuklearmedizin, Regensburg
,
D Schmidt
1   Universitätsklinikum Regensburg, Nuklearmedizin, Regensburg
,
K Menhart
1   Universitätsklinikum Regensburg, Nuklearmedizin, Regensburg
,
J Grosse
1   Universitätsklinikum Regensburg, Nuklearmedizin, Regensburg
,
E Muzhipov
1   Universitätsklinikum Regensburg, Nuklearmedizin, Regensburg
,
A Kulova
1   Universitätsklinikum Regensburg, Nuklearmedizin, Regensburg
,
M Schmiedel
1   Universitätsklinikum Regensburg, Nuklearmedizin, Regensburg
,
B Schmidbauer
1   Universitätsklinikum Regensburg, Nuklearmedizin, Regensburg
,
J Moosbauer
1   Universitätsklinikum Regensburg, Nuklearmedizin, Regensburg
,
D Hellwig
1   Universitätsklinikum Regensburg, Nuklearmedizin, Regensburg
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Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Ziel/Aim:

    Die dosimetrische Abschätzung der Nephrotoxizität erfordert bei Lu-177-Therapien die genaue Ermittlung der Organaktivität. Hier prüfen wir im Vergleich zur aufwändigen qSPECT/CT, mit welcher Methode man die in der Routine üblichen GKSz am besten für die Dosimetrie kalibriert: mit einer Kalibrieraktivität (1), einem patientenindividuellen Kalibrierfaktor basierend auf der ersten GKSz vor Miktion (2) oder einem an Phantomen mit Simulation des Streuanteils ermittelten Korrekturfaktor mit Berücksichtigung der Nierenlage (3).

    Methodik/Methods:

    Bei 10 Patienten wurden unter Lu-177-Therapie 20 min, 60 min, 24h, 48h, 72h und 7 d p.i. planare GKSz angefertigt. Zusätzlich wurden nach 24h eine SPECT/CT sowie nach 48h, 72h und 7 d jeweils eine SPECT aufgenommen. Lage und Tiefe der Nieren wurden im CT-Bild gemessen. In der GKSz wurden Nieren-ROIs definiert und die Aktivitäten im Zeitverlauf mit den 3 verschiedenen Kalibrationen quantifiziert. Alle SPECT-Daten wurden mit der 24h-CT schwächungskorrigiert und mit HybridRecon (Hermes Medical) quantitativ rekonstruiert. In diesen qSPECT/CTs wurde der Aktivitätsverlauf mittels Nieren-VOIs gemessen. Aus diesen Aktivitätsverläufen wurden kumulierte Aktivitäten und schließlich die Nierendosen berechnet. Die aus der qSPECT/CT ermittelten Dosen dienen als Referenzwerte.

    Ergebnisse/Results:

    Die Nierendosis aus der qSPECT/CT lag im Median bei 1,5 Gy (0,7 – 4,6 Gy). Die aus den GKSz ermittelten Nierendosen lagen mit der Kalibrieraktivität (1) im Median bei 0,6 Gy (0,2 – 1,2 Gy, Determinationskoeffizient R2= 0,32), mit patientenindividuellem Kalibrierfaktor (2) bei 1,7 Gy (0,7 – 2,7 Gy, R2= 0,58) und bei Kalibration durch Tiefenkorrektur der Nierenlage (3) bei 2,5 Gy (0,7 – 5,2 Gy, R2= 0,49).

    Schlussfolgerungen/Conclusions:

    Die aus den GKSz ermittelte Nierendosis stimmt am besten mit der qSPECT/CT-Dosimetrie überein, wenn man eine patientenindividuelle Kalibrierung über die Gesamtaktivität in der ersten GKSz (2) vornimmt. Überlagerungsfreie qSPECT/CT-Dosimetrie bleibt der Goldstandard.


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