Nuklearmedizin 2019; 58(02): 138
DOI: 10.1055/s-0039-1683569
Vorträge
PET: Prostata-Karzinom
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ergebnisse der DGN-Umfrage zum Indikations-Spektrum der PET-Diagnostik in Deutschland

, A.A. PET der DGN²
D Hellwig
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
B Schmidbauer
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
K Menhart
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
J Grosse
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Ziel/Aim:

    In Deutschland ist der Zugang zur PET-Diagnostik beschränkt. Das Spektrum angeforderter Indikationen ist unbekannt, jedoch für die Versorgungsplanung hilfreich.

    Methodik/Methods:

    Ein im Arbeitsausschuss PET der DGN erarbeiteter Fragebogen mit 395 potentiellen PET-Indikationen wurde zuerst an einer Universitätsklinik (UK) erprobt und 11/2016 an alle deutschen Standorte mit PET (n = 10), PET/CT (n = 141) oder PET/MRT (n = 12) gegeben. Zusätzlich zu Basisdaten wurde damit über 4 Wochen jede PET-Indikation erfasst. Die Dynamik wurde aus bundesweiten EBM-Quartalsstatistiken abgefragt.

    Ergebnisse/Results:

    42 Fragebögen aus 18 UKs, 6 öffentlichen und 1 privaten Krankenhäusern (jeweils 1 mit MVZ), 11 Praxen sowie 3 MVZ kamen zu 45 Scannern zum Zeitraum 09 – 12/2016 zurück (Rücklauf 45/163 = 28%). Für 4.117 Patienten wurden 299 PET-Indikationen bei > 50 Entitäten dokumentiert. 80% der PET erfolgten wegen solider Tumoren, 7% wegen Hämoblastosen, 6% bei Entzündungen, 5% bei neurologischen und 2% bei kardiologischen Indikationen. Top 10-Indikationen sind mit 42% aller PETs „Staging Lungenkarzinom (BC)“ (11,5% aller Fälle), Lungenrundherd (9,5%), Prostata-Karzinom (PC) mit PSA-Rezidiv (6,4%), Rezidiv bei BC (3,1%), CUP-Staging (2,3%), Neuroendokriner Tumor (NET) zum Restaging (2,2%), Entzündungsfokussuche (1,9%), BC zum Restaging (1,7%), High-risk-PC zum Staging (1,6%) und NET zum Staging (1,5%). Mehr als die Hälfte aller PETs verteilen sich auf die TOP 4-Entitäten BC (28,4%), PC (12,9%), NET (7,7%) und Kopf-Hals-Tumoren (3,6%). Ein hoher Anteil der PETs erfolgt bei seltenen Erkrankungen. Nach EBM-Statistiken stieg die Zahl an PETs bei Vertragsärzten von 2.691 in Q1/2016 auf 3.849 in Q4/2016 (+43%).

    Schlussfolgerungen/Conclusions:

    Die beobachteten klinisch etablierten PET-Indikationen passen zu Empfehlungen in S3-Leitlinien und zeigen einen verantwortlichen, gezielten Einsatz der PET in der Versorgung. Die Kenntnis des Indikationsspektrums kann helfen, den Bedarf an PET abzuschätzen. Der Anstieg der PET-Frequenz seit 2016 und neue G-BA-Einschlüsse der PET wecken das Interesse an der anstehenden Abfrage-Aktualisierung.


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