Nuklearmedizin 2019; 58(02): 149
DOI: 10.1055/s-0039-1683602
Poster
Radiochemie und -pharmazie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Radiomarkierung des Antikörpers Anti-CD66 mit Y-90 für die Radioimmuntherapie (RIT)

G Fischer
1   Universitätsklinikum Ulm, Nuklearmedizin/Radiopharmazie, Ulm
,
C Hamp
1   Universitätsklinikum Ulm, Nuklearmedizin/Radiopharmazie, Ulm
,
J Wenz
1   Universitätsklinikum Ulm, Nuklearmedizin/Radiopharmazie, Ulm
,
AJ Beer
1   Universitätsklinikum Ulm, Nuklearmedizin/Radiopharmazie, Ulm
,
C Solbach
1   Universitätsklinikum Ulm, Nuklearmedizin/Radiopharmazie, Ulm
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Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Ziel/Aim:

    Mit Y-90 radiomarkierte Anti-CD66 Antikörper (AK) können für die RIT im Kontext der Myeloablation vor einer Stammzelltransplantation eingesetzt werden. Im Vergleich zu anderen Therapien (z.B. Chemotherapie oder Radiotherapie) ist die RIT-Methode schonender mit Bezug zu Nebenwirkungen und Verträglichkeit. Um eine Anwendung zu ermöglichen, ist es zunächst notwendig, den Antikörper mit einem für die Y-90-Markierung geeigneten Chelator zu konjugieren (z.B. DTPA). Aufgrund der Modifizierung des AK durch den Hersteller mussten die Verfahren der Chelator-Konjugation und der Radiomarkierung mit Y-90 neu erarbeitet werden.

    Methodik/Methods:

    Die Konjugation des AK (Curium) mit dem Chelator DTPA (Macrocyclics) gelingt unter milden Bedingungen durch Umsetzung der freien Amino-Gruppen des AK mit der Isothiocyanat-Gruppe des DTPA's in 0,05 M HEPES-Puffer bei pH 8,5 für 2h bei Raumtemperatur (RT) und danach für 15h bei 8 °C. Die Abtrennung und Reinigung des konjugierten AK erfolgt mittels SE-LC und anschließender Ultrafiltration (UF) oder alternativ nur mittels UF. Die chemische Reinheit des AK-Chelator-Konjugates wurde mittels UV/VIS-HPLC (280nm) ermittelt. Die Y-90-Radiomarkierung gelingt unter Zugabe von 0,1 mg AK-Chelator-Konjugat zu 460 MBq Y-90 in 0,1 M NaOAc-Puffer bei pH 5 – 6 und anschließender Reaktion für 10 min bei RT. Im Anschluss erfolgt die Abtrennung des markierten AK vom Reaktionsansatz und insbesondere von nicht umgesetzten Y-90 mittels UF. Die Bestimmung der radiochemischen Reinheit (RCP) erfolgt mit SE-Radio-HPLC.

    Ergebnisse/Results:

    Der AK wurde erfolgreich mit DTPA konjugiert. Die chemische Reinheit des konjugierten AK (beide Methoden der Reinigung) liegt bei über 90%. Die Radiomarkierung mit Y-90 gelingt mit 45% radiochemischer Ausbeute (RCY) in einer RCP von > 95%. Verluste sind auf eine nicht quantitative Radiomarkierung sowie Wandverluste durch die Reinigung zurückzuführen.

    Schlussfolgerungen/Conclusions:

    Der Anti-CD66 Antikörper wurde erfolgreich mit einer RCY von 45% und in guter RCP von > 95% mit Y-90 radiomarkiert.


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