Nuklearmedizin 2019; 58(02): 156
DOI: 10.1055/s-0039-1683626
Poster
Schilddrüse
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Feinnadelpunktion suspekter Schilddrüsenknoten: Lohnt die Verwendung eines flüssigen Fixiermediums im Vergleich zur Lufttrocknung?

J Mettler
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Köln
,
M Dietlein
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Köln
,
C Kobe
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Köln
,
A Drzezga
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Köln
,
M Schmidt
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Köln
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Ziel/Aim:

    Die Feinnadelpunktion (FNP) ist ein wichtiges Instrument zur Risikostratifizierung suspekter Schilddrüsenknoten. Nicht auswertbare Untersuchungen (Bethesda 1) treten immer wieder auf. Bei der Fixierung mittels Lufttrocknung werden die Proben mit Luft aus der Kanüle befördert. Bei der Verwendung flüssiger Fixiermedien können die Proben mit der Fixierlösung aus der Kanüle gespült werden. Wir untersuchten, ob durch die Nutzung eines flüssigen Fixiermediums nach der FNP die Anzahl nicht auswertbarer Punktionen vermindert werden kann und ob die zytologischen Befundergebnisse in den Bethesda-Kategorien vergleichbar sind.

    Methodik/Methods:

    Auswertung von 14 Patienten mit suspekten Knoten und je zwei FNP, die sowohl trocken auf Objektträger als auch in eine Konservierungslösung auf Alkoholbasis (SurePath®) gebracht wurden. Alle Patienten hatten einen Tumorboardbeschluss in 2017 mit einer OP-Empfehlung und erhielten eine (Hemi-)Thyreoidektomie. Die Histopathologie wurde mit den zytologischen Befunden verglichen.

    Ergebnisse/Results:

    Von 14 Patienten hatten 4 Patienten (29%) ein nicht auswertbares Punktionsergebnis bei Fixierung mittels Lufttrocknung. Bei Einbringung der Proben in ein flüssiges Medium waren alle Punktionen auswertbar. Bei den 4 Patienten, die zunächst kein auswertbares Ergebnis hatten, ergab die FNP mit Fixierung in Flüssigkeit 3 mal Bethesda 3 und 1 mal Bethesda 4. Bei den in beiden Methoden auswertbaren Proben gab es lediglich bei einem Patienten eine Abweichung der Bethesda-Kategorie (von 2 auf 3). Eine Pat. mit Bethesda 2 in beiden Fixiermethoden wurde aufgrund des suspekten sonographischen Aspektes operiert und hatte ein multifokales Schilddrüsenkarzinom. Insgesamt hatten 4 von 14 Patienten ein histopathologisch gesichertes Schilddrüsenkarzinom. Durch die Fixierung im flüssigen Medium wurden keine zusätzlichen Schilddrüsenkarzinome identifiziert, wohl aber zwei zusätzliche follikuläre Adenome.

    Schlussfolgerungen/Conclusions:

    Durch die Verwendung von flüssigen Fixiermedien wurde die Rate auswertbarer FNP verbessert (hier von 71 auf 100%). Die zytologischen Ergebnisse nach Fixierung durch Lufttrocknung versus flüssig sind weitgehend konkordant.


    #