Nuklearmedizin 2019; 58(02): 156-157
DOI: 10.1055/s-0039-1683627
Poster
Präklinische Bildgebung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Amantadin reduziert das motorische und exploratorische Verhalten der Ratte in Korrelation mit der neostriatalen D2-Rezeptorbindung

S Nikolaus
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Nuklearmedizinische Klinik, Düsseldorf
,
HJ Wittsack
2   Universitätsklinikum Düsseldorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
F Wickrath
3   Universitätsklinikum Düsseldorf, Deutsches Diabeteszentrum, Düsseldorf
,
A Müller-Lutz
2   Universitätsklinikum Düsseldorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
M Beu
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Nuklearmedizinische Klinik, Düsseldorf
,
C Antke
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Nuklearmedizinische Klinik, Düsseldorf
,
H Hautzel
4   Universitätsklinikum Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen
,
G Antoch
2   Universitätsklinikum Düsseldorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
HW Müller
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Nuklearmedizinische Klinik, Düsseldorf
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Ziel/Aim:

    In dieser Studie untersuchten wir den Zusammenhang zwischen der neostriatalen D2-Rezeptor (R)-Bindung und dem motorisch/exploratorischen Verhalten nach Behandlung mit Amantadin (AM) bei der Ratte.

    Methodik/Methods:

    Bei 63 Ratten wurden Verhalten und D2R-Bindung nach AM (10 oder 40 mg/kg) oder Vehikel (0,9% NaCl) gemessen. Die Verhaltensmessung erfolgte für 30 Min mit EthoVisionXT. 123-IBZM (28 ± 4MBq) wurde 30 Min nach der Challenge injiziert. Die Messungen erfolgten 45 Min später mit dem TierSPECT. Zusäzlich wurden die Ratten mit einem KleintierMRT untersucht. Die Zielregionen wurden auf SPECT-MRT-Überlagerungsbildern definiert Die striatozerebellären Quotienten wurden als Schätzwert für das Bindungspotential berechnet und mit den Verhaltensparametern korreliert.

    Ergebnisse/Results:

    10 mg/kg AM reduzierte Lokomotion und Grooming und erhöhte das Sitzverhalten in den ersten 5 Min im Vergleich zu Vehikel (p < 0,0001). Nach 40 mg/kg waren motorische Parameter (Lokomotion, Rearing Kopf-Schulter-Motilität) sowie Grooming während der ersten 15 Min im Vergleich zu Vehikel erniedrigt (0,0001≤p ≤0,011). Das Sitzverhalten war während der ersten 10 Min erhöht (0,0001? p? 0,002). Nach 10 mg/kg AM korrelierte die neostriatale D2R-Bindung positiv mit der Rearingfrequenz in Min 6 – 10 und mit Groomingdauer/-frequenz in Min 11 – 30. Nach 40 mg/kg korrelierte die D2R-Bindung positiv mit der Kopf-Schulter-Motilität in Min 1 – 5 und mit der Groomingdauer/-frequenz in Min 6 – 10 sowie negativ mit der Sitzfrequenz in Min 6 – 10.

    Schlussfolgerungen/Conclusions:

    AM reduzierte dosisabhängig das motorisch/exploratorischen Verhaltens sowie die neostriatale D2R-Bindung. Die Reduktion der D2R-Bindung reflektiert eine AM-induzierte Erhöhung der synaptischen Dopaminkonzentration im Neostriatum. Mithin zeigen die Befunde eine inverse Beziehung zwischen der motorisch/exploratorischen Aktivität und der neostriatalen Dopaminkonzentration bei der Ratte, wie sie auch für L-DOPA gefunden wurde (1).

    Literatur/References:

    [1] Nikolaus et al., Front Behav Neurosci 2016; 9:352.


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