Nuklearmedizin 2019; 58(02): 158
DOI: 10.1055/s-0039-1683632
Poster
Präklinische Bildgebung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bildgebung der Angiogenese nach Herzinfarkt mittels Ga-68-NODAGA-RGD PET im Mausmodell

P Döring
1   Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Rostock
,
CI Lang
2   Universitätsmedizin Rostock, Zentrum für Innere Medizin, Abteilung Kardiologie, Rostock
,
R Gäbel
3   Universitätsmedizin Rostock, Referenz- und Translationszentrum für kardiale Stammzelltherapie (RTC), Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie, Rostock
,
P Vasudevan
3   Universitätsmedizin Rostock, Referenz- und Translationszentrum für kardiale Stammzelltherapie (RTC), Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie, Rostock
,
J Stenzel
4   Universitätsmedizin Rostock, Core Facility Multimodale Kleintierbildgebung, Rostock
,
J Kurth
1   Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Rostock
,
C Bergner
1   Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Rostock
,
H Ince
2   Universitätsmedizin Rostock, Zentrum für Innere Medizin, Abteilung Kardiologie, Rostock
,
B Vollmar
5   Universitätsmedizin Rostock, Rudolf-Zenker-Institut für Experimentelle Chirurgie, Rostock
,
R David
3   Universitätsmedizin Rostock, Referenz- und Translationszentrum für kardiale Stammzelltherapie (RTC), Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie, Rostock
,
BJ Krause
1   Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Rostock
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Ziel/Aim:

    Angiogenese ist ein zentraler Bestandteil des Heilungsprozesses nach einem akuten Herzinfarkt. Das Integrin αvβ3 wird während angiogenetischer Prozesse vermehrt auf Endothelzellen exprimiert. Der PET-Tracer Ga-68-NODAGA-RGD ist ein Ligand des Integrins &alphavβ3 und wurde in größeren Tiermodellen zur Angiogenesebildgebung bereits evaluiert. Unser Ziel war es den Tracer im Infarktmodell der Maus für das Monitoring kardialer Stammzelltherapien zu etablieren.

    Methodik/Methods:

    In 10 – 14 Wochen alten 129S6/SvEv Mäusen wurde mikrochirurgisch mittels LAD-Ligatur ein Herzinfarkt induziert (n = 7), in einer SHAM-Gruppe erfolgte lediglich eine Thorakotomie (n = 7). 7 Tage nach der Operation erfolgte eine statische Ga-68-NODAGA-RGD PET über 45 Minuten unter Narkose mit Isofluoran. Zur Testung der Spezifität wurde in einer Subgruppe (n = 3) 10 Minuten vor Applikation des Tracers der kompetitive Inhibitor Cilengitide appliziert. Aus allen Gruppen wurden repräsentative Autoradiografien der Herzen angefertigt.

    Ergebnisse/Results:

    In den Tieren der Herzinfarktgruppe zeigte sich 7 Tage nach der Operation im Vergleich zur SHAM-Gruppe eine signifikant höhere Anreicherung des Tracers im Infarktareal (1,32 ± 0,35%ID/g vs. 0,75 ± 0,21%ID/g; p < 0,005). Durch die Blockade mit Cilengitide ließ sich die Anreichung von Ga-68-NODAGA-RGD im Infarktareal auf das Niveau der SHAM-Gruppe reduzieren (0,73 ± 0,15%ID/g; p = 0,50). In der Autoradiografie konnte die PET-Ergebnisse bestätigt werden.

    Schlussfolgerungen/Conclusions:

    Die Angiogenese nach einem Herzinfarkt lässt sich mittels Ga-68-NODAGA-RGD PET im Infarktmodell der Maus visualisieren und quantifizieren. Die Spezifität des Tracers konnten wir durch die Blockierung mit Cilengitide beweisen. Damit ist Ga-68-NODAGA-RGD ein vielversprechender Tracer für das nicht-invasive Monitoring proangiogenetischer Therapien nach einem Herzinfarkt im Mausmodell.


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