Nuklearmedizin 2019; 58(02): 170
DOI: 10.1055/s-0039-1683667
Poster
Demenz und Neuroonkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

FMISO-PET bei high-grade Gliomen: Eine Pilotstudie mit Korrelation zur FET-PET, MRT und Histopathologie

J Thurow
1   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Nuklearmedizin, Freiburg
,
JT Fennell
2   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Strahlenheilkunde, Freiburg
,
I Popp
2   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Strahlenheilkunde, Freiburg
,
AL Grosu
2   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Strahlenheilkunde, Freiburg
,
PT Meyer
1   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Nuklearmedizin, Freiburg
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Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Ziel/Aim:

    Hypoxische Tumorareale sind aufgrund der möglichen therapeutischen und prognostischen Relevanz v.a. für die Strahlentherapieplanung von Interesse. Ein etablierter Hypoxie-Tracer ist F-18-Fluoromisonidazol (FMISO), welcher bisher unzureichend bei Hirntumoren untersucht wurde. Diese retrospektive Pilotstudie untersucht mögliche Korrelationen zwischen der FMISO-Aufnahme und dem Aminosäure-Transport in der F-18-Fluorethyltyrosin (FET)-PET, der Kontrastmittel (KM)-Aufnahme in der MRT sowie histopathologischen Parametern bei Patienten mit high-grade Gliomen (HGG).

    Methodik/Methods:

    Die Daten von 9 Patienten wurden betrachtet, die zur Planung einer Radio(-Chemo)-Therapie mittels FMISO- und FET-PET untersucht wurden. Die Definition von Tumorgewebe (T) erfolgte mittels FET-PET basierend auf einer Isokontur-VOI (FET-Uptake-Quotienten T/H >= 1.6; H: gesundes Hirnparenchym). Die FMISO-Aufnahme wurde innerhalb der o.g. Tumor-VOI bestimmt und auf die FMISO-Aufnahme im gesunden Hirngewebe normiert. Zudem wurde die FMISO- und KM-Aufnahme visuell befundet (Ordinalskala, 0 – 2). Aus der zeitgleichen Histopathologie gingen IDH1-, ATRX- und MGMT-Status, Proliferationsmarker MIB-1 sowie WHO-Grad in die Auswertung ein.

    Ergebnisse/Results:

    Bei 8 Patienten lagen 14 separate FET-positive Läsionen vor; ein Patient zeigte keinen FET-positiven Tumor. Je 6, 5 bzw. 4 Läsionen zeigten visuell keine, eine gering bzw. eine deutlich gesteigerte FMISO-Aufnahme. Die maximale bzw. mittlere FMISO-Aufnahme (T/H) betrug 1,6 ± 0,5 [1,2 – 2,7] bzw. 1,2 ± 0,3 [1,0 – 1,9]. Der T/H-Quotient von FMISO war lediglich bei 1 (max.) bzw. 2 (mean) Läsionen höher als für FET. Es wurde ein Trend für eine höhere FMISO-Aufnahme für höhere MIB-1-Werte (> 10%) beobachtet (p = 0,07 bzw. 0,09 für T/H max. bzw. mean); ansonsten bestand keine Korrelation mit FET- oder KM-Aufnahme oder o.g. histologischen Parametern.

    Schlussfolgerungen/Conclusions:

    Die FMISO-Aufnahme in HGG erwies sich als sehr heterogen und ohne klare Abhängigkeit von der FET- oder KM-Aufnahme bzw. histologischen Markern, während der mögliche positive Zusammenhang zwischen FMISO-Aufnahme und Proliferationsrate mit früheren Arbeiten vereinbar ist.


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